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terre des hommes Deutschland e.V. (Hg.) »Babyklappen und ...

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Welche Mütter töten ihre Kinder? 67<br />

Anke Rohde<br />

Die Aussetzung eines Kin<strong>des</strong> oder im schlimmsten Fall die<br />

Tötung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> durch die eigenen Eltern, meist durch die<br />

eigene Mutter, ist in der Regel tragisches Ergebnis einer individuellen<br />

Konfliktsituation, die von der betroffenen Frau<br />

wahrscheinlich als nicht anders lösbar angesehen wird. Die<br />

Tötung <strong>des</strong> eigenen Kin<strong>des</strong> <strong>und</strong> die Aussetzung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

sind nur bedingt Facetten eines Problems. Es gibt eine Reihe<br />

von Konstellationen, die zur Tötung <strong>des</strong> eigenen Kin<strong>des</strong> oder<br />

sogar mehrerer Kinder führen 68 ; nur selten ist die Tötung <strong>des</strong><br />

eigenen Kin<strong>des</strong> die Alternative zur Aussetzung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>.<br />

Nach wie vor bleibt aber häufig im Dunklen, was die tatsächliche<br />

tiefer liegende Tatmotivation für die Tötung eines eigenen<br />

Kin<strong>des</strong> ist. Unstreitig ist allerdings die Tatsache, dass<br />

mehr Kinder von ihren Müttern getötet werden als von ihren<br />

Vätern. Zunächst ruft dies häufig Erstaunen hervor, wird<br />

dann aber leicht nachvollziehbar, wenn man die zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden motivationalen Konstellationen <strong>und</strong> evt. vorhandenen<br />

psychischen Störungen in Betracht zieht.<br />

67 Adaptiert nach Rohde, Anke: Die Tötung <strong>und</strong> Aussetzung <strong>des</strong> eigenen<br />

Kin<strong>des</strong> – klinische <strong>und</strong> juristische Aspekte, in: C.M. Klier, U. Demal, H.<br />

Katschnig (Hrsg.): Mutterglück <strong>und</strong> Mutterleid. Wien 2001.<br />

68 Marneros, Andreas: Schlaf gut mein Schatz. Eltern, die ihre Kinder tö-<br />

ten. Bern 2003<br />

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