2. Handreichung Deutsch & PC - Grundschule - Hessen
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Abb. 1: Bedingungsgefüge des Zweitspracherwerbs<br />
Förderbedingungen und Fördererfolg in <strong>Deutsch</strong> & <strong>PC</strong><br />
Wenn wir den Blick vom Lerner auf seine Umwelt und seine kommunikativen Netzwerke richten (Punkt 3<br />
in Abb. 1), dann können sich große Unterschiede zwischen Lernern auftun: Einige L2-Lerner leben in einer<br />
sprachlich homogenen Umgebung mit Sprechern der gleichen Erstsprache. Diese Kinder haben im Alltag<br />
meist eher rezeptiven Kontakt zum <strong>Deutsch</strong>en, da die Kommunikation hauptsächlich in der Familiensprache<br />
stattfindet. Dies kann auch der Fall sein, wenn die Familie erst neu nach <strong>Deutsch</strong>land gekommen ist,<br />
z.B. bei Aussiedlern oder Flüchtlingen, oder wenn ein Elternteil mit der Heirat zugezogen ist. Davon sind<br />
sprachlich gemischte Wohngegenden zu unterscheiden, bei denen Sprecher verschiedener Sprachen eng<br />
beieinander wohnen. In diesen sprachheterogenen Umgebungen wird auch zwischen Kindern oft schon<br />
auf <strong>Deutsch</strong> kommuniziert, sei es als Muttersprachler des <strong>Deutsch</strong>en oder sei es als L2-Lerner.<br />
Diese Kinder haben im Alltag schon eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Varietät des <strong>Deutsch</strong>en<br />
erworben, die durch regionale Merkmale geprägt ist und in der sich im Sprachkontakt Unterschiede zur<br />
deutschen Standardsprache herausgebildet haben. Eine sehr große Rolle bei der (Zweit-)Sprachentwicklung<br />
spielt die Literalität im Elternhaus, also ob den Kindern regelmäßig vorgelesen wird oder ob ihnen<br />
regelmäßig Geschichten erzählt werden, sei es in der Familiensprache oder in der Zweitsprache (s.u. Abschnitt<br />
5).<br />
14<br />
3)<br />
2)<br />
1)<br />
L2<br />
Mentale Ressourcen<br />
Kommunikative Bedingungen & Bedürfnisse<br />
IL<br />
Bedingungsgefüge des L2-Erwerbs<br />
L1