2. Handreichung Deutsch & PC - Grundschule - Hessen
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Abb. 2: Grammatische Struktur von Lernertexten von Klasse 1 bis Klasse 4<br />
Förderbedingungen und Fördererfolg in <strong>Deutsch</strong> & <strong>PC</strong><br />
Die Auswertung der Lernertexte aus dem ersten Jahrgang des Förderprojekts <strong>Deutsch</strong> & <strong>PC</strong> zeigt den parti -<br />
ellen Erfolg des Förderprogramms (s.o. Abb. 2). Während der ersten beiden Schuljahre mit intensiver Sprachförderung<br />
können die Schülerinnen und Schüler, die am Ende der vierten Klasse nach dem C-Test in der<br />
Schlussgruppe sind, noch mit den Lernern der späteren Mittelgruppe mithalten. Am Ende der zweiten<br />
Klasse können ihre Texte im Durchschnitt mit den beiden anderen Gruppen mithalten. Doch nach dem<br />
Auslaufen der intensiven <strong>Deutsch</strong>förderung fallen die Lerner in den drei Folgejahren kontinuierlich ab. Sie<br />
verharren also im Wesentlichen auf der Stufe der Separation, ohne typische schriftsprachliche Merkmale zu<br />
erreichen. Die Texte der späteren Spitzengruppe sind über die gesamte Erhebungszeit hinweg komplexer<br />
strukturiert als die Texte der Mittel- und Schlussgruppe. Schon am Ende der dritten Klasse realisieren die<br />
Spitzenschülerinnen und -schüler typische Erzählstrukturen mit Präteritum und Satzverknüpfungen. Dabei<br />
ist zu berücksichtigen, dass in allen drei Gruppen Lerner mit und ohne Migrationshintergrund sind.<br />
Nach den Forschungsergebnissen von Pienemann sollte man eine Überforderung der Lerner vermeiden<br />
und am erreichten Lernstand anknüpfen. Die Voraussetzung dafür liefert die Profilanalyse. Das bezieht<br />
sich auf die Bewertung von Schülerleistungen. Wenn die Profilstufe eines Texts ermittelt worden ist, kann<br />
die Bewertung von Fehlern auf diejenigen konzentriert werden, die nach dem Lernstand auch vom Lerner<br />
bewältigt werden können. Für den Mathematikunterricht bedeutet dies, dass übliche Vermittlungsmethoden<br />
auf muttersprachlich deutschen Sprachkenntnissen aufsetzen und L2-Lerner schnell überfordern (s.u. Abschnitt<br />
6). Eine solche Überforderung kann durch Kenntnis des Lernstands vermieden werden.<br />
18<br />
4<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Profilstufen 1. Kohorte<br />
K1 K2 K3 K4<br />
Spitze<br />
Mitte<br />
Schluss