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2. Handreichung Deutsch & PC - Grundschule - Hessen

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Förderbedingungen und Fördererfolg in <strong>Deutsch</strong> & <strong>PC</strong><br />

Spitze, 9 Texte Mitte, 8 Texte Schluss, 9 Texte<br />

Satzeinheiten, MW 36,4 27,7 14,5<br />

Profilstufe, MW 3,8 3,1 2<br />

falsche Dative, MW % 0,9 8,2 12,4<br />

Überschrift 9 7 7<br />

Situierung 8 7 4<br />

Individualisierung 9 8 1<br />

Rahmenhandlung 8 4 2<br />

Emotion 8 7 5<br />

Textgliederung 9 7 9*<br />

Pronomen 9 8 7*<br />

Durchschnitt 4. Klasse 95 % 86 % 52 %<br />

* rudimentäre, bzw. eingeschränkte Realisierung; MW: Mittelwert<br />

Tabelle 4: ANGST, 4. Klasse, Literalitätsmerkmale; Grießhaber 2010b<br />

Tab. 4 zeigt, dass sich am Ende der vierten Klasse die Unterschiede zwischen den Gruppen verringert haben,<br />

insbesondere die Schlussgruppe hat deutlich aufgeholt. Dennoch erreichen die Schlussgruppentexte beim<br />

Übergang in die Sekundarstufe noch nicht das Literalitätsniveau, das die Spitzenschülerinnen und -schüler<br />

in der Mitte der ersten Klasse schon erreicht hatten. Tab. 4 zeigt weiterhin, dass die Texte der Spitzengruppe<br />

mehr als doppelt so lang sind wie die Texte der Schlussgruppe. Umgekehrt zu diesen Werten ist der Anteil<br />

falscher Dativformen in der Spitzengruppe sehr niedrig, während die Schlussgruppe in ihren kurzen Texten<br />

mehr als zehnmal so viele Dativfehler hat. Diese Werte sind ein Beleg dafür, dass auch der L2-Erwerb auf der<br />

Grundlage vieler erworbener Sprachmuster erfolgt. Je größer der Sprachumsatz und der Wortschatz sind,<br />

umso mehr grammatische Muster werden erworben und umso sicherer werden sie verwendet. Den Lernern<br />

der Schlussgruppe fehlt der Fundus und ihnen fehlt das sichere Sprachgefühl, das sich nur aus einer Mindestmenge<br />

heraus entwickeln kann. Dem Wortschatz kommt also eine Schlüsselrolle im L2-Erwerb zu.<br />

Die Unterschiede im Wortschatz zeigen sich auch qualitativ. Nach Tab. 4 verwenden die Spitzenschülerinnen<br />

und -schüler nicht nur mehr Verben als die übrigen, sondern auch differenziertere Verben. Die deutschsprachigen<br />

Schülerinnen und Schüler der Spitzengruppe verwenden 75 % der Verben. Die hohe Verwendungsdichte<br />

ist also auch an muttersprachlich deutsche Kenntnisse gekoppelt. Mit Blick auf die Wortstellung ist<br />

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