Zeitschrift für Bildung und Kultur - Freie Waldorfschule Oberberg

Sinneserfahrung mit dem Element Feuer
Cornelia Völkel
Wir haben viele spannende und schöne Dinge mit der
ersten Klasse unternommen. An dieser Stelle möchte
ich von der Arbeit mit dem Element Feuer berichten.
Die Elemente sind für uns alle erfahrbar und echt.
Ihre Kraft steht für sich, ohne Frage. Dies wurde bei
unserem Projekt „Feuer machen“ in seiner vollen
Tragweite spürbar!
Schon zu Beginn der Unterrichtseinheit
waren die Kinder voller Tatendrang. Für
den Bau des Feuerplatzes waren Steine
nötig, die von weiter her geholt werden
mussten. Wir stellten uns in eine lange
Reihe. Einige Kinder holten die Steine
vom Stapel und gaben sie in die Reihe,
jedes Kind gab weiter und so landete der
Stein bei denen, die den Feuerkreis aufbauten.
Diese Tätigkeit an sich, getragen von der
Erwartung auf das Feuer, war bereits ein
verbindendes Element für die Gruppe.
Hier war Konzentration gefragt, man musste
zupacken und auf den Nachbarn achten.
Selbst Kinder, die sonst eher Abstand von
„schmutzigen Dingen“ halten würden,
gaben sich in das Tun, waren ein Teil des
Ganzen und hatten große Freude daran.
Im zweiten Unterrichtsteil, einen Tag
später, gingen wir mit der Gruppe auf
den Hof, wo die „Zutaten“ für Feuer und
Bratäpfel vorbereitet lagen. Stöcke, die
wir in der Vorwoche im Wald gesammelt
hatten, eingewickelt in einer Decke, kleine
Messerchen, Alufolie, Zeitungspapier
und Anmachholz in Körben, Brennholz in
einer Schubkarre.
Eine Dreiergruppe schulterte gemeinsam die Stöcke,
ein Junge bestand darauf die Schubkarre zu
schieben. Jedes Kind hatte eine Aufgabe gefunden
und wir zogen los.
An der Feuerstelle angekommen, wurden folgende
Fragen besprochen:
Cristal 12 | 2009 9