Dezember 2015 airberlin magazin - Wer nicht wedeln kann, sollte gleich daheim bleiben

DIE VISION / TEILEN
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VISIONÄR NR. 2 / VISIONARY NO. 2
Michael LaFond
Architekt des Spreefeld Projekt
Architect at the Spreefield project
„Co-Housing ist das Wohnen der Zukunft“
“Co-housing is the way to live in the future”
Wenn es sonnig ist, gräbt Michael
LaFond gern in seinem Garten.
Meist wird der Architekt aus Seattle
dabei von 40 seiner Mitbewohner
unterstützt. Er lebt im Spreefeld, dem
Berliner Co-Housing Projekt, das gemeinsames
Leben und Arbeiten auf
zukunftsträchtige Weise verbindet. 90
Erwachsene und 40 Kinder verteilen
sich auf 50 Wohneinheiten in drei Häusern
an der Spree; Küchen und Wohnzimmer
sind Gemeinschaftsräume.
Nach seinem Architekturstudium
kam LaFond in den 1980ern nach
West-Berlin. Er war vom kreativen
Potential der Stadt mit ihren Freiflächen
sofort angetan. „Man konnte
Dinge umsetzen und selbst gestalten,
es war ein Experimentierfeld,“
beschreibt der 55-Jährige LaFond das
damalige Berlin. Diese Stimmung
wollte er in seinem Projekt an der
Spree erhalten. Mit nur zehn Leuten
gründete er vor acht Jahren die Baugenossenschaft
Spreefeld. Inzwischen
zählt sie 130 Mitglieder. Er selbst
wohnt mit 20 anderen Mitbewohnern
auf 800 Quadratmetern.
„Co-Housing sind die Wohnprojekte
der Zukunft“, findet LaFond, „die
Leute interessieren sich zunehmend
für Nachhaltigkeit und möchten aktiv
an der Gestaltung ihres eigenen
Umfelds teilnehmen. Das Spreefeld ist
ein Dorf in der Stadt, das statt
großstädtischer Anonymität soziale
Strukturen, Austausch und Kommunikation
schafft.“
Auch anderen steht das Spreefeld
offen. Kuratorenteams planen Partys,
Konferenzen oder Ausstellungen mit
dem benachbarten Deutschen-Architektur-Zentrum
DAZ. Als Nächstes
möchte LaFonds den öffentlichen
Uferweg der Spree zur essbaren
Landschaft mit Obstbäumen umgestalten.
Und eine seiner Visionen ist
sogar schon in die Realität umgesetzt:
Kleinere Wohneinheiten stehen jetzt
Flüchtlingsfamilien zur Verfügung.
On sunny days, Michael LaFond
can be found digging in his garden
with around 40 fellow residents. Why?
Because the architect from Seattle
lives in Berlin’s Spreefeld co-housing
project that is pioneering a combination
of communal living and working.
Spreefeld’s three buildings on the River
Spree contain 50 residential units that
are home to 90 adults and 40 children,
with the kitchens and living rooms as
communal areas.
LaFond moved to West Berlin in the
1980s after studying architecture. He
was impressed by the creative potential
of the city with its disused spaces.
“You could get things done and
shape things yourself. Berlin was an
experimental playing field,” says the
55-year-old. He wanted to continue
that vibe in his project on the River
Spree. Eight years ago, La Fond
founded the Spreefeld building
cooperative with a core team of 10
people. Today, it has 130 members.
“Co-housing is the way to live in the
future,” says LaFond. “People are
increasingly interested in sustainability
and they want to actively participate
in shaping their own surroundings.
Spreefeld is a village within the city
that creates social structures,
interaction and communication in
place of big-city anonymity.”
Spreefeld also opens its doors to
non-residents. Dedicated teams plan
parties, conferences and exhibitions
with the neighbouring German
Architecture Centre (DAZ). For his
next project, LaFond wants to use
fruit trees to convert the Spree’s public
riverside path into an edible landscape.
Meanwhile, one of his visions has
already become reality. The smaller
residential units have been allocated
for refugee families.