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hallertau magazin 2015-2

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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In den Siegerlisten des European Beer Star, der zu den härtesten<br />

Wettbewerben der Welt zählt, weil pro Bierstil nur jeweils einmal<br />

Gold, einmal Silber und einmal Bronze vergeben wird, finden sich<br />

daneben noch eine ganze Reihe von Medaillengewinnen der Region.<br />

Mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden in diesem Jahr der<br />

Dunkle Doppelbock der Klosterbrauerei Weltenburg, das bernsteinfarbene<br />

Hefeweißbier vom Weisses Bräuhaus Schneider<br />

(Kelheim), das Dunkel der Schloßbrauerei Unterbaar sowie das<br />

rot- und bernbsteinfarbene Lagerbier des Eittinger Fischerbräu.<br />

Die Staatsbrauerei Weihenstephan, deren Biere regelmässig bei<br />

internationalen Wettbewerben prämiert werden, erhält Silber für<br />

ihr Kristallweizen. Die junge Unterschleißheimer Brauerei Crew<br />

Republic reüssierte in den Craft-Bier-Kategorien Barley Wine<br />

Dr. Werner Gloßner,<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Privaten Brauereien Bayern<br />

(Silber) und Traditional<br />

India Pale Ale (Bronze).<br />

Über Bronzemedaillen<br />

können sich Herrnbräu<br />

(Ingolstadt) für Weizenbock<br />

und Landshuter<br />

Brauhaus für Dunkles<br />

Weißbier freuen. ah,<br />

Fotos: Bischof&Broel<br />

Hopsteiner Hopfenzüchtung:<br />

Nachfrage nach neuen Aromahopfen steigt weltweit<br />

Die Spezialsorte „Lemondrop“<br />

Viele Jahre reduzierte sich das Thema Rohstoffe für Biere<br />

bei den Brauern vor allem auf ein Kriterium: günstiger<br />

Preis. Seit dem Boom der amerikanischen Brauer-Szene<br />

(„Craft-Brewer“), der längst auch in Europa angekommen<br />

ist, richtet sich das Augenmerk innovativer Braumeister<br />

wieder verstärkt auf die Qualität von Braugerste und Hopfen.<br />

Gerade um die Verwendung besonderer Aroma-Hopfen<br />

scheint weltweit ein regelrechter Hype ausgebrochen<br />

zu sein. Immer mehr Brauereien brauen besonders gehopfte<br />

Biere wie India Pale Ales (IPA) ein oder erhöhen die<br />

Hopfengaben beispielsweise durch die Kalthopfung von<br />

Bieren (= Zugabe des Hopfens nach der Würzekochung).<br />

Zahlreiche neue fruchtbetonte Hopfensorten, sogenannte<br />

„Flavour Hops“ wie Mandarina Bavaria oder Hüll<br />

Melon, die den Bieren sehr fruchtige Noten verleihen,<br />

werden seit einigen Jahren auch in der Hallertau angebaut.<br />

Einer der Marktführer im Hopfenhandel und der<br />

-verarbeitung, die Fa. Hopsteiner aus Mainburg, kommt<br />

nun mit eigenen Hopfensorten auf den Markt, die zusammen<br />

mit den Kollegen der Steiner-Gruppe in den<br />

USA gezüchtet wurden, darunter die Spezialsorten<br />

„Bravo“, „Lemondrop“ und „Calypso“. Das <strong>hallertau</strong>-<br />

Magazin hat sich mit Willi Mitter, Technischer Direktor<br />

Hopsteiner, über diese Entwicklung unterhalten.<br />

Herr Mitter, gibt es in der Hallertau nicht aus -<br />

reichend Aromahopfensorten, um die gestiegene<br />

Nachfrage bedienen zu können?<br />

Es gibt in der Hallertau eine ganze Reihe hervorragender<br />

Aromahopfen, die wir unseren Kunden selbstverständlich<br />

anbieten. Als international tätiges Unternehmen<br />

sehen wir das aber global.<br />

Wir wollen unseren Kunden in aller Welt ein<br />

möglichst großes Spektrum anbieten, deshalb haben<br />

wir vor einigen Jahren mit der aufwändigen Züchtung<br />

neuer Aromasorten begonnen, was jetzt erste<br />

Früchte trägt. Wir ergänzen damit das bestehende<br />

Sortenangebot in der Hallertau um sehr interessante<br />

Flavour-Mischungen.<br />

Was ist das Besondere an den Sorten „Bravo“,<br />

„Lemondrop“ und „Calypso“!<br />

Das sind alles sehr fruchtbetonte, aromatische Hopfensorten.<br />

„Bravo“ beispielsweise hat sehr ausgeprägte<br />

Anklänge an Grapefruit, „Lemondrop“ hat wunderbare,<br />

frische, klare Zitronennoten.<br />

Mit beiden Sorten haben wir für die Brau-Messe in<br />

Nürnberg Versuchsbiere eingebraut, die an unserem<br />

Messestand begeistert aufgenommen wurden.<br />

Braucht es dann die Hallertauer Aromahopfen<br />

gar nicht mehr?<br />

Aber nein. Erstens dauert es viele Jahre, bis eine<br />

Züchtung marktreif ist, also stabile Eigenschaften<br />

und Krankheitsresistenzen aufweist. Zweitens wollen<br />

wir das verfügbare Portfolio an Flavour-Hopfen<br />

einfach um neue Aromenspektren ergänzen.<br />

Vielleicht können diese auch bald in der Hallertau<br />

angebaut werden.<br />

Wie wichtig ist das Marktsegment „Craft Brewer“<br />

für Hopsteiner?<br />

Das ist sehr spannend, weil die ständig nach Neuem<br />

verlangen. Aber es ist phantastisch, was die Craft<br />

Brewer bewirkt haben: Die Bedeutung des Hopfens<br />

für die internationale Brauwirtschaft hat durch sie<br />

eine gewaltige Aufwertung erfahren. Die Craft-Bier-<br />

Szene („handwerklich gebraute Biere“) in den USA<br />

erlebt einen regelrechten Boom. Fragen von<br />

Alexander Herzog, Foto: Hopsteiner<br />

<strong>hallertau</strong>-Magazin 27

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