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Stahl-Innovationspreis 2003 - Stahl-Informations-Zentrum

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1. Preis<br />

Kategorie<br />

<strong>Stahl</strong><br />

in Forschung<br />

und Entwicklung<br />

Titan und Titanaluminid eine Vielzahl<br />

werkstoffseitiger Ansätze für den<br />

Leichtbau. Der Durchbruch zum Großserieneinsatz<br />

blieb diesen Ventilen auf<br />

Grund sehr hoher Material- und/oder<br />

Fertigungskosten bzw. aufwendiger<br />

Prüfmethoden versagt.<br />

Die MAHLE Ventiltrieb GmbH hat ein<br />

Leichtbauventil aus <strong>Stahl</strong> entwickelt,<br />

das in modernen Mehrventilmotoren<br />

einen erheblichen Beitrag zur Massenreduzierung<br />

leistet. Dieses Ventil wird<br />

aus umgeformten, hochwarmfesten<br />

Stählen hergestellt. Es ist weit kostengünstiger<br />

als andere Leichtventile.<br />

Im Vergleich zu den konventionell eingesetzten<br />

geschmiedeten Ventilen ist<br />

das neue Ventil als Hohlkörper ausgeführt.<br />

Der Schaft besteht aus einem<br />

Präzisionsstahlrohr, Kegel und Teller<br />

werden in einem mehrstufigen Umformprozess<br />

aus Blechteilen hergestellt.<br />

Als Werkstoffe kommen die hochlegierten<br />

Stähle X15CrNiSi20-12 bzw.<br />

X6CrNiMoTi17-12-2 für die thermisch<br />

niedriger belasteten Einlassventile und<br />

NiCr23Fe für die höchst belasteten<br />

Auslassventile zum Einsatz. Es werden<br />

Bleche mit Dicken zwischen 0,8 und<br />

1,8 mm verwendet. Die Wandstärke des<br />

Schaftrohrs beträgt 0,7 bis 1 mm. Das<br />

Fügen der Einzelteile erfolgt mittels<br />

Laserstrahlschweißen. Die thermisch<br />

höchst belasteten Auslassventile werden<br />

in den Hohlräumen zusätzlich mit<br />

<strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Innovationspreis</strong><br />

<strong>2003</strong><br />

16/ 17<br />

Natrium gefüllt, um eine optimale Wärmeableitung<br />

zu erzielen. Die Verwendung<br />

von hochpräzis gefertigten Einzelteilen<br />

reduziert den mechanischen Bearbeitungsumfang,<br />

verglichen mit dem<br />

aus einem Schmiederohling hergestellten<br />

Ventil, um ca. ein Viertel.<br />

Das <strong>Stahl</strong>-Leichtbauventil erreicht eine<br />

Massenreduzierung von 30 bis 50 %<br />

gegenüber einem konventionellen Ventil.<br />

Die verringerte Masse führt auf<br />

Grund der hohen Beschleunigungen,<br />

denen ein Ventil beim Öffnen und<br />

Schließen ausgesetzt ist, zu einer deutlichen<br />

Reduzierung der im Zylinderkopf<br />

wirkenden Kräfte und dadurch zu einer<br />

Verringerung des Verschleißes aller<br />

bewegten Teile. Diese können somit<br />

ebenfalls mit geringeren Wanddicken<br />

Schaftende<br />

Schaft<br />

Natriumfüllung<br />

Kegel<br />

Teller<br />

oder kleineren Kontaktflächen dimensioniert<br />

werden, was zu einer weiteren<br />

Massenverringerung führt. Es ist damit<br />

möglich, leichtere Motoren mit geringerem<br />

Kraftstoffverbrauch oder mit<br />

höherer Leistung zu entwickeln, da die<br />

Drehzahl aufgrund der leichteren Ventile<br />

angehoben werden kann.<br />

Die Ergebnisse von Funktions- und<br />

Dauerlaufversuchen bei MAHLE und bei<br />

Automobilherstellern zeigen, dass das<br />

<strong>Stahl</strong>-Leichtbauventil alle Anforderungen<br />

erfüllt. Es kann künftigen<br />

Motorengenerationen weitere Leistungspotenziale<br />

erschließen.

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