Stahl-Innovationspreis 2003 - Stahl-Informations-Zentrum
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2. Preis<br />
Kategorie<br />
Bauteile und<br />
Systeme aus<br />
<strong>Stahl</strong> für das<br />
Bauen<br />
Anforderungen bestens an. Zentrales<br />
Element dieser Bauweise ist der Verbundfertigteil-Träger,<br />
bestehend aus<br />
einem geschweißten <strong>Stahl</strong>profil mit<br />
vorgefertigtem Betonflansch.<br />
Erstmals wurde eine Verbundfertigteil-<br />
Brücke von der Ingenieurgesellschaft<br />
Schmitt Stumpf Frühauf und Partner<br />
aus München jetzt bei der Erneuerung<br />
einer Eisenbahnbrücke über den Lech<br />
eingesetzt.<br />
Neben hoher Ausführungsqualität und<br />
ästhetischer Gestaltung forderte der<br />
Auftraggeber, die Deutsche Bahn AG,<br />
eine extrem kurze Bauzeit. Der Bahnverkehr<br />
sollte nach kurzer Zeit wieder<br />
rollen. Mit ihrem Sondervorschlag<br />
konnten die Ingenieure die bestehende<br />
Bogenbrücke in nur vier Monaten Bauzeit<br />
durch eine 83 m lange Dreifeldbrücke<br />
ersetzen. Bei üblichen Bauverfahren<br />
für Verbundbrücken werden<br />
Schalung und Frischbeton auf der Baustelle<br />
auf den <strong>Stahl</strong>träger aufgebracht.<br />
Dieser Arbeitsablauf ist erheblich zeitintensiver.<br />
Bei der Verbundfertigteil-Bauweise<br />
erhalten die <strong>Stahl</strong>träger bereits im<br />
Werk einen Betonobergurt, der später<br />
als Schalung für die Ortbetonplatte<br />
dient. Die Verbundträger werden einschließlich<br />
des im Werk aufgebrachten<br />
Korrosionsschutzes zur Baustelle transportiert<br />
und dort mittels Kran direkt in<br />
<strong>Stahl</strong>-<br />
<strong>Innovationspreis</strong><br />
<strong>2003</strong><br />
26/ 27<br />
die endgültige Position eingehoben.<br />
Durch die angepasste Ausbildung von<br />
Querträgern an Zwischenstützungen<br />
können Durchlaufträger-Konstruktionen<br />
hergestellt werden. Auch Rahmenkonstruktionen<br />
mit größeren Spannweiten<br />
sind bei entsprechender Einbindung<br />
in die Widerlager möglich.<br />
<strong>Stahl</strong> ist ein natürlicher Werkstoff mit<br />
Kreislaufstärke. So kann der <strong>Stahl</strong> aus<br />
dieser Brücke in ca. 150 Jahren wieder<br />
eingesetzt werden – dann in neuen<br />
umweltverträglichen Produkten, die<br />
wir heute noch gar nicht kennen. Angesichts<br />
der großen Anzahl von Eisenbahnbrücken,<br />
die in den nächsten Jahren<br />
erneuert werden muss, setzt der<br />
Werkstoff <strong>Stahl</strong> im Verbund mit vorgefertigten<br />
Betonelementen neue Maßstäbe<br />
im System-Brückenbau hinsichtlich<br />
Tragfähigkeit und Ausführungsqualität,<br />
Bauzeit und Ästhetik.