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Stahl-Innovationspreis 2003 - Stahl-Informations-Zentrum

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2. Preis<br />

Kategorie<br />

<strong>Stahl</strong><br />

in Forschung<br />

und Entwicklung<br />

Die Fertigung von Präzisionsbauteilen<br />

geschieht üblicherweise auf Maschinen<br />

mit mehreren Drückwalzen. Bei einem<br />

Dreirollenprozess wird beispielsweise<br />

die gesamte Umformarbeit von drei in<br />

einem Winkel von 120° angeordneten<br />

Walzen verrichtet, die einen definierten<br />

radialen und axialen Versatz zueinander<br />

aufweisen.<br />

Der Werkstoff unterliegt beim Drückwalzen<br />

unter Einbeziehung des Einformens<br />

von Zähnen besonders hohen<br />

Beanspruchungen. Neben der guten<br />

Umformbarkeit im Drückwalzprozess<br />

ist die hohe Kaltverfestigung nach dem<br />

Umformen eine wesentliche Forderung<br />

an den Werkstoff. Es hat sich gezeigt,<br />

dass herkömmliche hochfeste Stähle<br />

diesen Umformansprüchen nicht genügen.<br />

So war es bislang nicht möglich,<br />

<strong>Stahl</strong>sorten zu verarbeiten, die im Endprodukt<br />

eine Festigkeit von über 1.000<br />

N/mm 2 erreichen.<br />

Die Winkelmann Dynaform Technik<br />

GmbH & Co. KG, ein Unternehmen<br />

der Heinrich Winkelmann Gruppe, hat<br />

in enger Zusammenarbeit mit einem<br />

<strong>Stahl</strong>produzenten eine Lösung zur<br />

Herstellung von höchstbelastbaren<br />

Getriebeteilen erarbeitet. In Versuch<br />

und Analytik wurden die verformungstechnischen<br />

Parameter, wie beispiels-<br />

<strong>Stahl</strong>-<br />

<strong>Innovationspreis</strong><br />

<strong>2003</strong><br />

18/ 19<br />

weise Walzenversatz, -radius und<br />

-winkel sowie Spindeldrehzahl und<br />

-vorschub, in Iterationsprozessen mit<br />

<strong>Stahl</strong>eigenschaften in Übereinstimmung<br />

gebracht. Das Ergebnis ist ein<br />

Werkstoff mit einer speziellen Gefügestruktur,<br />

der extreme lokale Verformungen,<br />

wie für das Einformen von Zähnen<br />

für höchstbelastete Getriebeteile notwendig,<br />

prozesssicher zulässt.<br />

Mit von Winkelmann Dynaform Technik<br />

entwickelten Werkzeugen und mit auf<br />

neuartige Weise kombinierten und<br />

exakt aufeinander abgestimmten Verformungsabläufen<br />

lässt sich dieser<br />

<strong>Stahl</strong> durch Kaltumformung zu höchstbelastbaren<br />

Getriebeteilen verarbeiten.<br />

Dabei werden Festigkeiten an der Oberfläche<br />

wie im Kern des umgeformten<br />

<strong>Stahl</strong>s von 1.300 N/mm 2 erreicht. Eine<br />

zusätzliche kosten- wie zeitintensive<br />

Wärmebehandlung mit möglichem<br />

negativem Einfluss auf die Bauteilgeometrie<br />

entfällt.<br />

Durch diese synergetische Entwicklung<br />

werden den Getriebeherstellern neue<br />

Möglichkeiten eröffnet, kostengünstig<br />

bauraum- und gewichtsoptimale höchstbelastbare<br />

Bauteile einzusetzen.<br />

Anwendungsbereiche sind Planetenund<br />

Lamellenträger sowie gerade und<br />

schräg verzahnte Hohlräder für Getriebe<br />

von Personen- und Nutzkraftwagen,<br />

Landmaschinen und Baufahrzeugen.

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