sportFACHHANDEL fashion_09_2016

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Asics?
Wo gibt es hier Synergien? Hier arbeiten
wir in erster Linie im Bereich Footwear
zusammen. Viele unserer Schuhe sind
inzwischen mit Aiscs-Sohlentechnologien
ausgestattet, da kann Haglöfs natürlich nur
profitieren. Umgekehrt bringen wir viel
Know-how aus dem Outdoor-Bereich mit,
das selbstverständlich in das Schuh-Design
mit einfließt. Ein konkretes Ergebnis der
Zusammenarbeit ist unsere Trailrunning-
Kollektion. Die Schuhe kommen sehr gut
an. Wir bekommen viel positives Feedback
dafür, sowohl von den Händlern als auch
den Kunden.
Welche Trends sehen wir aktuell im
Bekleidungsbereich? Am meisten wird sich
im kommenden Winter in den Bereichen
Gewicht und Isolation tun. Der Trend zu
leichter Ausrüstung hält nach wie vor an,
da viele Menschen kürzere und schnellere
Touren unternehmen. Mit unseren L.I.M-
Produkten (Less is more) sind wir dafür
hervorragend aufgestellt und entwickeln
uns stetig weiter. Im Isolationsbereich
tut sich derzeit auch einiges. Hier dreht
sich viel um Alternativen zu Daune. Wir
haben mit QuadFusion Mimic ein Material
entwickelt, das beim Wärme-Gewichts-
Verhältnis nahezu ebenbürtig ist und vor
allem bei Feuchtigkeit auch noch isoliert –
das sind sicherlich Themen, die uns weiter
beschäftigen werden.
Skandinavische Marken genießen bei
deutschen Endverbrauchern ein hohes
Vertrauen. Wie kommt das? Ich denke,
Skandinavien ist einfach ein geniales
Beispiel für einen Outdoor- geprägten Lebensstil.
Wer einmal in diesen unendlichen,
unbesiedelten Weiten unterwegs war, weiß
wovon ich spreche. Skandinavische Marken
profitieren also von einer enorm hohen
Glaubwürdigkeit und Authentizität; dazu
kommt noch das cleane, moderne Design,
das auch noch gut aussieht.
Sie investieren auch viel nachhaltige und
umweltgerechte Produktion. Kommt das
beim Endverbraucher an? Absolut. Es liegt
auch auf der Hand: Wer gerne in der Natur
unterwegs ist, hat ein ureigenes Interesse
daran, sie bestmöglich zu schützen. Haglöfs
arbeitet hart daran, Vorreiter in diesem
Bereich zu werden und ich denke, wir sind
auf einem guten Weg. Aktuell sind bereits
76 Prozent unserer Kollektion – weit über
zwei Drittel! – mit dem Take Care-Logo
ausgezeichnet. Das bedeutet, die Produkte
sind entweder bluesign- zertifiziert oder
sie bestehen aus Bio-Baumwolle oder
Herbert Horelt,
Haglöfs Deutschland
recyceltem Polyester. Für den kommenden
Winter bringen wir unsere erste bluesignzertifizierte
3-Lagen-Hardshell – lauter
tolle Erfolge die uns noch mehr anspornen,
den Weg weiter zu gehen. Die Endverbraucher
wissen das zu schätzen. Ich denke,
es ist besonders wichtig ehrlich zu erklären,
was machbar ist und was noch nicht.
In letzter Zeit ist viel von Nachwuchsproblemen
im Wintersport die Rede.
Wie bekommt man junge Leute zurück in
den Schnee? Zu wenig Bewegung ist ganz
allgemein ein wichtiges gesellschaftliches
Thema, besonders bei Kindern und
Jugendlichen. Für den Wintersport gilt das
natürlich auch, hier kann und muss viel
mehr getan werden. Gerade an Schulen sollte
mehr investiert werden – Wintersport
ist eigentlich fest im Lehrplan verankert,
leider passiert in der Praxis viel zu wenig.
Wir als Branche können unterstützen,
indem wir unser Know-how bündeln
und Angebote leicht verfügbar machen.
Deswegen hat sich Haglöfs auch der
Wintersportinitiative Dein Winter. Dein
Sport. angeschlossen. Ein wichtiges Thema
ist natürlich auch der Preis – wir brauchen
ein gutes Angebot in Einstiegspreislagen,
um Wintersport auch für Jugendliche und
Familien bezahlbar zu halten.
46
sportFACHHANDEL
FASHION • 09/2016
© Haglöfs
Vielen Dank für das Gespräch!
Text: Interview: Andreas Mayer