Trendreport: Ski- und Outdoorbekleidung cross over! Bis vor kurzem war vom Winter fast noch VON DER PISTE AUF DIE STRASSE nichts zu spüren. Aber wenn er Einzug hält und © istockphoto.com/JackJelly das Wintersportfieber umgeht, sind trendige Skijacken- und -hosen wieder das Maß aller Modedinge. Doch dazu gehört auch, dass die Outfits fernab der Pisten auf der Straße gut aussehen. Alltagstauglichkeit ist das große 6 <strong>sportFACHHANDEL</strong> FASHION • <strong>09</strong>/<strong>2016</strong> Stichwort, wenn es um die neuen Styles für den Winter <strong>2016</strong>/17 geht.
Schnee oder kein Schnee – das ist zu Beginn der Saison nicht nur in den Skigebieten die große Frage, sondern auch im Sportfachhandel. Dass der Winter sich gerne erst nach den Weihnachtsfeiertagen ankündigt, scheint der neue Trend zu werden. Ein Trend, der sich auch auf das Kaufverhalten der Verbraucher auswirkt. So bleiben dicke, warme Jacken meistens die ewigen Ladenhüter, gefragt sind flexibel einsetzbare Kombis, die nicht nur genügend Funktion auf der Piste und im Outback bieten, sondern bestenfalls auch im Alltag punkten. Zudem bieten immer mehr Hersteller eigene Lifestylekollektionen an oder qualitativ hochwertige, extrem modische Premiumlinien. Vorbei also die Zeiten, als man Ski- und Outdoorbekleidung nur mit sportlichen Hintergedanken gekauft hat. „Im Handel wird deutlich, dass die Kunden ihre Funktionsbekleidung gerne vielfältig nutzen, auch bei anderen Aktivitäten als die ursprünglich Vorgesehene“, heißt es zum Beispiel bei Salewa. Dementsprechend passen auch immer mehr Hersteller ihre Kollektionen so an, dass man sie auch bei Schneemangel und Wintersport-untauglichem Wetter tragen kann. „Crossover, das heißt für uns, funktionelle Modelle für die Piste, die man auch für die City und Freizeit verwenden kann. Klar haben wir die Skihosen und -jacken mit entsprechenden Details ausgestattet, die in den Bergen für mehr Komfort und Sicherheit sorgen. Trotz allem jedoch bleibt der Look der Skikombis extrem modisch und alltagstauglich“, so Panu Suominen, Brand Director Luhta. Zudem möchte der Sportler sich gerne auch im Alltag mit der Mode zeigen, die er auch bei seinem Hobby trägt. „Der Mix aus Sport und Mode wird immer wichtiger. Denn der Trend geht hin zu multifunktional einsetzbaren Styles, daher orientiert sich natürlich Schnittführung, Farbgebung und Stoffauswahl immer mehr an den aktuellen Modetrends“, so die Prognose von Roman, CEO bei Mountain Force. Diese Tendenz zeigt sich nicht nur in der aktuellen Skimode, auch Outdoorbekleidung beweist City- und Alltagstauglichkeit. Weniger grell, dafür alltagstauglicher. Es hatte sich im letzten Winter bereits angekündigt, wer up to date sein möchte, kehrt zurück zu erdigen, gedeckten Farbtönen oder Pastellschattierungen. Steingrau, Melange, Anthrazit, dunkles Grün, warme Brombeere oder schlichtes Schwarz und Weiß, die Wintersportmode orientiert sich in Farbgebung und Schnitt stark an den modischen Trendsettern. Im Alltag tragbar, das wünschen sich viele Sportler. „Stark im Kommen sind Second Layer und Isolation. Sowohl Daune und Kunstfaser, und immer mehr Hybrid-Konzepte. Bekleidung für die Übergangszeiten ist im Handel derzeit gefragter als die klassische 3-Lagen-Jacke. Keine Signalfarbe, das Thema Colorblocking ist durch, der Trend wird dezenter und zeitloser in der Farbpalette“, so Benedikt Tröster von Vaude. Auch bei BlackYack sind Farben eher ruhig und Schnitte eher klassisch gewählt. Der Outdoor-Spezialist aus Südkorea startet erstmals mit einer eigenen Kollektion für den europäischen Markt. Neben einer komplett schwarzen Linie setzt man auf Golden Nugget, Chocolate und Indian Teal. „Die Gesellschaft setzt insgesamt mehr auf einen sportlichen und aktiven Lifestyle. Da kommt im Winter ganz automatisch die Skiwelt mit dem Alltag in Kontakt. Auf der anderen Seite bietet Skibekleidung technische Elemente, die sich sehr gut mit Fashion kombinieren lassen. Der Crossover zwischen Skibekleidung und Fashion wird deshalb wohl zunehmend wichtiger werden. Die Herausforderung wird sein die richtige Mischung zu finden“, fasst Julia Raths, Marketing Powderhorn, zusammen. Zwei in einem! Das Zipin!- Konzept von Schöffel: leichte, atmungsaktive und wind- und wasserdichte Gore-Außen- und Hybrid-Innenjacken. Clean mit modischen Details. Wer viel Wert auf Mode legt, erhält Modelle mit Stickereien, Lederelementen, Aufnähern, Swarovski-Kristallen, Metallplättchen und Gürtel. Wie im Fashionsegment dominieren parka-ähnliche Jacken, vor allem für Männer. Bei den Frauen fallen asymmetrische Akzente und Slimfit-Modelle mit Stretchanteilen auf, ebenso wie Daune in allen Varianten. Dabei geht es in erster Linie um die Optik, die bei vielen Herstellern künstlich erzeugt wird. Toni Sailer schafft das z.B. mit Hilfe eines Futters aus sogenannten Fiberballs. Auch The North Face ersetzt Daune mit einer eigenen Technologie. Thermoball ist eine synthetische, ultraleichte Wärmeisolierung, die auch bei >>> © istockphoto.com/liopuga © Peak Performance, Eider, Schöffel Eider bringt eine neue Premium-Ski-Kollektion auf den Markt und bedient damit die steigende Nachfrage im Luxussegment. 7 <strong>sportFACHHANDEL</strong> FASHION • <strong>09</strong>/<strong>2016</strong>
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