06.04.2016 Aufrufe

HANSEstyle 1 | 2016

Ob Hamburgs Erster Bürgermeister im großen Interview, exklusive Gespräche mit den gefragten Schauspielern & Unternehmern des Landes, (Mode-)Trends oder das Neuste aus dem Clubleben. HANSEstyle – journalistisch unabhängig und immer mit Blick auf das, was für Hamburg und den Norden von Bedeutung ist.

Ob Hamburgs Erster Bürgermeister im großen Interview, exklusive Gespräche
mit den gefragten Schauspielern & Unternehmern des Landes, (Mode-)Trends oder das Neuste aus dem Clubleben. HANSEstyle – journalistisch
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Stadtgeschichte(N)<br />

Ein weiterer Versuch Dänemarks war<br />

ein Durchstich der Eider zu einer Kanalverbindung<br />

zwischen Ost- und Nordsee.<br />

Gedacht zum Vorteil Kopenhagens<br />

und zum Nachteil von Hamburg und<br />

Lübeck. Die das aber gelassen hinnahmen.<br />

Und als der preußische König<br />

plötzlich seine Elbzölle beim Handel<br />

mit Sachsen kräftig erhöhte, verhandelte<br />

der Hamburger Senat sofort mit<br />

Hannover und Braunschweig über den<br />

Bau einer Straße zwischen dem sächsischen<br />

Königreich und Hamburg. Allein<br />

das genügte, um die Preußen wieder zur<br />

Umkehr zu bewegen.<br />

So durfte es auch niemanden wundern,<br />

als Hamburg sich knapp 100 Jahre später<br />

mit aller Kraft gegen die Aufgabe<br />

seines Freihandelsprivilegs wehrte und<br />

der von Preußen betriebenen Norddeutschen<br />

Zollunion erst beitrat, als ihr ein<br />

Freihafen garantiert wurde. So entstand<br />

die Speicherstadt (siehe <strong>HANSEstyle</strong><br />

3/2015).<br />

Umschwung durch<br />

Containerschiffe<br />

Ab den 1970er Jahren begann eine große<br />

Umstrukturierung in der Hamburger<br />

Hafenwirtschaft, weil von da an<br />

immer mehr Waren in Containern umgeschlagen<br />

wurden. Heute dürfte dieser<br />

Containerverkehr ungefähr zwei Drittel<br />

des gesamten Warenumschlags ausmachen.<br />

Für die immer größeren Containerschiffe<br />

waren die alten Hafenbecken<br />

allerdings zu klein, genau wie die Lagerplätze<br />

dahinter. In Folge zog sich die<br />

Hafenlogistik vom Nordufer der Elbe<br />

zurück und errichtete dafür am Südufer<br />

eigene Container-Terminals. Die Bedeutung<br />

der stadtnahen Hafenbecken,<br />

Kaianlagen und Lagerhallen nahm damit<br />

zunehmend ab und so beschloss der<br />

Senat 1997 eine City-Erweiterung auf<br />

eben diesen Hafenflächen. Und gleichzeitig<br />

den Ausbau von neuen modernen<br />

Hafenanlagen in Altenwerder. Damit<br />

begann die Geschichte des jüngsten<br />

Hamburger Stadtteils, der HafenCity.<br />

Diese HafenCity ist das derzeit größte<br />

innerstädtische Entwicklungsprojekt<br />

Deutschlands, nein Europas. Weil sich<br />

dadurch bis 2025 die Fläche der Hamburger<br />

Innenstadt um 40 % vergrößern<br />

soll. Ein neuer Stadtteil im Bezirk Hamburg<br />

Mitte: die HafenCity einschließlich<br />

Blick über den Ericusgraben auf die neue SPIEGEL-Zentrale und das Ericus-Kontor<br />

Speicherstadt mit dem Ende 2012 aufgelösten Freihafen. In diesem Stadtteil wird die<br />

Geschichte nun wieder zurückgedreht: durch ein neu geschaffenes Stadtmilieu, das<br />

wie früher ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Auf Grundlage<br />

eines detaillierten Masterplans für Investoren und Architekten.<br />

Weltbekannte Architekten stehen inzwischen für spektakuläre Bauten: David Chipperfield;<br />

die Schweizer Jacques Herzog & Pierre de Meuron sowie Bob Gysin; das<br />

internationale Büro Henning Larsen aus Dänemark; der Niederländer Erick van<br />

Egeraat; Stefan Behnisch aus Stuttgart oder die Hamburger Jan Störmer und Hadi<br />

Teherani.<br />

Ein moderner Stadtteil voller Überraschungen<br />

Mein Bummel durch die HafenCity beginnt an der Ericusspitze. Linker Hand das<br />

gläserne Doppelhaus mit der SPIEGEL-Zentrale, entworfen vom dänischen Architekturbüro<br />

Henning Larsen. Der inzwischen verstorbene Henning Larsen galt als<br />

ein „Meister des Lichts“ und stand mit seinen Entwürfen für die sprichwörtliche<br />

skandinavische Leichtigkeit. Bemerkenswert am SPIEGEL-Haus die als Monitor<br />

bezeichnete riesige lichtdurchlässige Einbuchtung. Daneben das Ericus-Kontor,<br />

hinter welchem ein Steg über den Ericusgraben führt. Dort, linker Hand an der<br />

Stockmeyerstraße, der noch von Baustellen umgebene Lohsepark.<br />

Journalismus ist die erste Fassung der Geschichtsschreibung.<br />

(Geoffrey C. Ward)<br />

Ich wende mich nach rechts in die Koreastraße. Von dort sind es nur wenige Schritte<br />

zur Shanghaiallee, hin zum ersten der beiden großartigen Museen in der HafenCity,<br />

zum Automuseum Prototyp. Eine faszinierende Schau rund um die Themen Au-<br />

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