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HANSEstyle 1 | 2016

Ob Hamburgs Erster Bürgermeister im großen Interview, exklusive Gespräche mit den gefragten Schauspielern & Unternehmern des Landes, (Mode-)Trends oder das Neuste aus dem Clubleben. HANSEstyle – journalistisch unabhängig und immer mit Blick auf das, was für Hamburg und den Norden von Bedeutung ist.

Ob Hamburgs Erster Bürgermeister im großen Interview, exklusive Gespräche
mit den gefragten Schauspielern & Unternehmern des Landes, (Mode-)Trends oder das Neuste aus dem Clubleben. HANSEstyle – journalistisch
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Stadtgeschichte(n)<br />

Der Hafen nimmt<br />

und der Hafen gibt<br />

Aus dem Hamburger Hafen:<br />

Herausforderungen und Perspektiven<br />

Gunther Bonz war von 2004 bis 2008 Wirtschaftsstaatsrat<br />

in Hamburg – schon davor war er mit den<br />

Planungen für eine weitere dringend notwendige<br />

Elbvertiefung und Fahrrinnenverbreiterung befasst.<br />

Dieses Vorhaben wurde allerdings 2012 vom<br />

Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gestoppt, wegen<br />

einer einstweiligen Verfügung der Umweltorganisationen<br />

BUND und NABU.<br />

Nach seinem Ausscheiden aus der Politik wurde<br />

Bonz 2009 Generalbevollmächtigter der Eurogate-<br />

Holding und in Personalunion Geschäftsführer des<br />

EUROGATE Container Terminal Hamburg GmbH.<br />

Seit 2011 ist er zudem Präsident des Unternehmensverbands<br />

Hafen Hamburg e. V. und bereits seit 2010<br />

Präsident von FEPORT Federation of European Private<br />

Port Operators. Darum ist er nicht nur ein hervorragender<br />

Kenner des Hamburger Hafens sondern<br />

der gesamten europäischen Hafenwirtschaft.<br />

<strong>HANSEstyle</strong> trifft Gunther Bonz im Hafen-Klub,<br />

um aktuelle Entwicklungen im Seehandel und<br />

im angeblich schwächelnden Hamburger Hafen<br />

zu hinterfragen. Bonz entlockte das angebliche<br />

Schwächeln nur ein müdes Lächeln:<br />

„2015 wurden hier etwa 138 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen,<br />

nach 146 Millionen im Jahr davor, das sind rund 5 Prozent<br />

weniger. Gemessen an der globalen Wirtschaftsentwicklung<br />

noch immer ein ordentliches Ergebnis. Beim Umschlag von<br />

Standard-Containern sollen es allerdings 10 Prozent weniger<br />

gewesen sein und das hat mehrere Gründe. Nehmen wir den<br />

sogenannten Feederverkehr durch kleinere Frachtschiffe,<br />

die als Verteiler oder Zulieferer für die großen Containerpötte<br />

agieren: Von solchen Feederschiffen werden die angelandeten<br />

Container in kleinere Häfen verteilt, von Hamburg aus vor<br />

allem Richtung Ostsee durch den Nord-Ostsee-Kanal, wo es<br />

allerdings seit Jahren Probleme mit maroden Schleusentoren<br />

gibt und es demzufolge immer wieder zu Staus kommt. Darum<br />

steuern neuerdings auch große Containerfrachter z. B. direkt<br />

Danzig an, entladen dort und lassen von Danzig aus die Container<br />

verteilen, Richtung Baltische Staaten, nach Finnland,<br />

Schweden oder Russland. Dieser Verkehr ist uns – hoffentlich<br />

nur vorübergehend – verlorengegangen.“<br />

Hamburg musste zur Kenntnis nehmen, dass Danzig seinen<br />

Umschlag auf zuletzt rund 3 Millionen Standardcontainer<br />

verdoppelt hat, auch weil sich eine Jütland-Umrundung wegen<br />

des gesunkenen Preises für Schiffsdiesel derzeit durchaus<br />

lohnt. Dazu kommt eine statistische Merkwürdigkeit. Bonz:<br />

„Wenn ein Container vom Großschiff aufs Land entladen und<br />

danach wieder auf ein Feederschiff geladen wird, ist das ein<br />

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