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Holzwirtschaft | w.news 06.2016

06.2016 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Holzwirtschaft • Bildungsmessen • Advertorial B4B Themenmagazin

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R E C H T + R AT<br />

ANFECHTUNG<br />

nis der Beteiligten von der drohenden<br />

Zahlungsunfähigkeit des später insolventen<br />

Unternehmens wird regelmäßig<br />

vom Vorliegen dieser subjektiven Voraussetzungen<br />

ausgegangen. Dem Insolvenzverwalter<br />

genügt für eine Anfechtung<br />

daher regelmäßig der Nachweis, dass<br />

Kenntnissen von typischen Indizien für<br />

Liquiditätsprobleme des Kunden vorlagen.<br />

Greift die Vorsatzanfechtung ein,<br />

muss der Lieferant ggf. Umsätze mit dem<br />

später insolventen Kunden für mehrere<br />

Jahre zuzüglich erheblicher Zinsen erstatten,<br />

obwohl er selbst seine Leistungen<br />

ordnungsgemäß erbracht hat. Die<br />

Möglichkeit, die auf die Anfechtung<br />

bezahlten Beträge zur Insolvenztabelle<br />

anmelden zu können, führt regelmäßig<br />

nicht zu einer wesentlichen Minderung<br />

des beim leistenden Unternehmen eingetretenen<br />

Schadens.<br />

Praktische Auswirkungen<br />

Ermutigt durch die insolvenzverwal -<br />

terfreundliche Rechtsprechung ist die<br />

Zahl der Vorsatzanfechtungen stetig gestiegen.<br />

Spezialisierte Dienstleister haben<br />

die Insolvenzanfechtung zwischenzeitlich<br />

als Geschäftsfeld entdeckt. Sie bieten<br />

die Ermittlung und Durchsetzung<br />

solcher insolvenzspezifischer Forderungen<br />

für Insolvenzverwalter an. Für die<br />

leistenden Unternehmen drohen dadurch<br />

erhebliche Schäden, die insbesondere bei<br />

mittelständischen Lieferanten mit einer<br />

geringen Zahl an Kunden häufig existenzbedrohend<br />

sind. Hinzu kommt, dass<br />

der Ausgang eines Anfechtungsprozesses<br />

selbst für Spezialisten häufig nicht<br />

vorhersehbar ist. Diese Anfechtungspraxis<br />

gegenüber Lieferanten und Dienstleistern<br />

wurde und wird als unangemessen<br />

angesehen.<br />

Stand der aktuellen Reformbestrebungen<br />

Die Industrie- und Handelskammern<br />

sowie weitere Wirtschaftsverbände haben<br />

vom Gesetzgeber eine Reform gefordert.<br />

▼<br />

JUNI 2016 w.<strong>news</strong><br />

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