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ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2016

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Klimaschutz<br />

Fotos: Stadt Kaufbeuren, Hermann Grondinger<br />

Kaufbeuren<br />

Hermann Grondinger<br />

Es geht auch ohne – genau das beweist Kaufbeuren. Von den<br />

vorgestellten Landkreisen und kreisfreien Städten ist die<br />

Wertachstadt die einzige ohne Klimaschutzkonzept. Trotzdem<br />

wird auch in Kaufbeuren einiges für ein gutes Klima getan.<br />

Hermann Grondinger sorgt in<br />

Kaufbeuren dafür, dass der<br />

Klimaschutz nicht zu kurz<br />

kommt<br />

Das Bärensee-Kraftwerk südlich<br />

von Kaufbeuren erzeugt Strom<br />

aus Wasserkraft und<br />

Sonnenenergie<br />

In dieser Reihe steht die kreisfreie Stadt alleine da<br />

mit ihrer Entscheidung, kein Klimaschutzkonzept<br />

zu haben. Eigentlich hatte der Stadtrat vor einigen<br />

Jahren für die Erstellung eines Konzeptes gestimmt,<br />

doch dann änderten sich die Förderrichtlinien, und<br />

die Stadt hätte mehr Geld investieren müssen. Die<br />

Entscheidung wurde wieder dem Stadtrat übergeben,<br />

und diesmal viel das Votum negativ aus. Doch damit<br />

hat man sich nicht gegen Klimaschutz entschieden,<br />

denn das Geld, das in die Erstellung des Konzeptes geflossen<br />

wäre, sollte lieber gleich für gezielte Maßnahmen<br />

und Projekte verwendet werden. Gesagt, getan!<br />

Dafür, dass das auch geschieht, sorgen unter anderem<br />

Rainer Bäurle, der städtische Energiemanager, und<br />

Hermann Grondinger, der als kommunaler Energieberater<br />

auch mit dem Energie- und Umweltzentrum<br />

Allgäu, kurz eza!, zusammenarbeitet. Bevor Grondinger<br />

im Jahr 1999 seine Stelle in Kaufbeuren antrat, war<br />

er bei der Stadt Augsburg im Umweltamt beschäftigt.<br />

Somit ist er seit Jahren mit der Thematik des Klimaund<br />

Umweltschutzes vertraut.<br />

Wichtige Informationsarbeit<br />

Seine Aufgaben in der Energieberatung bei privaten<br />

Haushalten sieht er in der Vermittlung von Informationen<br />

an die Menschen. Die Themen reichen<br />

dabei vom Wärmeschutz über das Beheizen von Gebäuden,<br />

die Nutzung erneuerbarer Energien bis zu<br />

möglichen Förderprogrammen. Er hilft, das gesamte<br />

System »Haus« zu sehen, und will Verständnis bei<br />

den Interessierten dafür wecken, dass immer mehrere<br />

Faktoren zusammenhängen. Die Leute kommen<br />

meist mit konkreten Fragen zu ihm. Selten gibt es dabei<br />

den Königsweg. So versucht Hermann Grondinger,<br />

Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten<br />

aufzuzeigen. Im Rahmen von Gebäudesanierungen<br />

weist er auch immer wieder auf die Notwendigkeit<br />

hin, das Nutzerverhalten den neuen Gegebenheiten<br />

anzupassen. In Kaufbeuren gibt es zahlreiche weitere<br />

Projekte. Seit vielen Jahren erfolgt im Hochbauamt<br />

bei Energiemanager Bäurle ein sogenanntes »Verbrauchscontrolling«.<br />

Über die regelmäßige Kontrolle<br />

der Energieverbräuche wird dabei auf deren Senkung<br />

hingewirkt. Weiterhin werden immer mehr städtische<br />

Gebäude auf einen modernen Energiestandard<br />

gebracht. Eine Besonderheit ist auch, dass das Jakob-<br />

Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren durch eine<br />

oberflächennahe Geothermie-Anlage mit Wärme<br />

versorgt wird. Eine weitere Maßnahme für den Klimaschutz<br />

ist das Projekt »Energieteams an Kaufbeurer<br />

Schulen«. Die pädagogische Idee dahinter ist,<br />

dass Schüler und Lehrer sich ihrer Verantwortung<br />

für die Schule stärker bewusst werden. Sie sollen verinnerlichen,<br />

dass jeder mit seinem Handeln seine<br />

Umgebung und damit auch den Energieverbrauch<br />

beeinflusst. Ein aktuelles Projekt, das gerade begonnen<br />

hat, ist das neue Eishockey-Stadion der Stadt.<br />

Dieses soll als Niedrigenergiehaus erbaut werden. So<br />

zeigt sich, dass sich der Klimaschutz und das Vergnügen<br />

verbinden lassen. Und es zeigt sich weiter, dass<br />

ein Klimaschutzkonzept nicht unbedingte Voraussetzung<br />

dafür ist, sich für den Klimaschutz zu engagieren.<br />

(cs)

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