ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2016

che Sichtweise hat: viel Holz, Möbel Marke Eigenbau,
Bücher über Bücher in vielen Regalen und ein riesiger
Schreibtisch mit Rechner und Bildschirm – fast wie in
einem Cockpit beobachtet er seine Anlagen über den
Bildschirm. Aber er hat nicht nur seine Anlage im
Blick. Er kann die Daten von fünf benachbarten Solardächern
zuschalten. Beim Vergleich der Leistungskurven
kann er feststellen, ob an der einen oder anderen
Anlage Anomalien festzustellen sind. »Hat man
nur seine Anlage unter Beobachtung, merkt man zum
Beispiel den Ausfall eines Gleichrichters nicht unbedingt
sofort.«
Eine Lücke in seiner energetisch schlüssigen Kette
hat Bischoff vor drei Monaten mit dem Kauf eines
E-Autos Zoe geschlossen. »Ich fahre ja jetzt nicht
mehr so viel – und oft steht das Auto tagelang da, ohne
bewegt zu werden.« Die Konsequenz daraus? Bischoff
kann sein Auto langsam laden und dabei eigenen
Strom verwenden – oder es, wenn nötig, auch schnell
an der heimischen Ladesäule wieder »einsatzbereit«
machen. Dann allerdings muss er auch auf externen
Strom zurückgreifen. Denn logischerweise hängt er
noch am allgemeinen Stromnetz und wird dabei auch
bleiben. »Wenn ich unterwegs bin und auswärts Strom
tanken muss – das habe ich jetzt schon gemerkt – treffe
ich viele nette Leute und erlebe Dinge, wie nur selten
mit einem normalen Auto.«
Günter Bischoff wäre nicht Günter Bischoff,
wenn er nicht auch an seinem fabrikneuen Zoe Veränderungen
vorgenommen hätte. Der Boden des Kofferraumes
wurde durch eine Holzkonstruktion angehoben.
Zwei Fächer für Ladekabel und E-Auto-Utensilien
wurden eingebaut und die hintere Sitzbank steiler
fixiert, damit für den Haushund Anton genügend
Platz im Fond ist. Die Rückbank wurde durch eine
herausnehmbare Holzkonstruktion zur Ladefläche
umfunktioniert.
Faszinierend, wenn man sieht, dass das E-Auto
in unmittelbarer Nähe des alten Eicher-Traktors parkt.
Und auf dem Schreibtisch neben den Auswertungen
der Solaranlage spitzt eine Zeitschrift über Oldtimer-
Fahrzeuge hervor – vielseitig muss der Mensch sein.
Buchtipp:
Kleinwindkraftanlagen
Das Buch richtet sich an alle potenziellen
Betreiber und Planer von Kleinwindkraft -
anlagen: private Hausbesitzer, Handwerks -
betriebe, Stadtwerke, Architekten und Ver -
waltungen. Kleinwindkraftanlagen versorgen
einzelne Gebäude oder Geräte mit Strom für
den Eigenbedarf. Eine perfekte Ergänzung von
Solaranlagen, da Windanlagen vor allem im
Herbst und Winter Strom erzeugen. Das
Fach buch von Patrick Jüttemann geht auf
Grundlagen und Erfolgsfaktoren für die
Planung und Auswahl von Kleinwindkraft an -
Aktuelle Daten: die tägliche
Ausbeute an Sonnenenergie
im Monat Mai 2016
lagen ein. Der Autor
wirft einen ehrlichen
Blick auf den jun gen
Kleinwind-Markt. Vom
Insider wissen
profitieren Unter -
nehmen und Privat leute. Das Buch war
mehrfach auf Platz 1 der Bestsellerliste von
amazon.de in der Kategorie Erneuerbare
Energien und Windkraft. Die Hauptthemen im
Überblick: Grundlagen, Windenergie und
Standort prüfung, Technik und Anwendung,
Genehmig ung, Wirtschaft lichkeit, Marktlage,
Ver braucher schutz, Planung und
Praxisbeispiele.
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