ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2016
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Fotos: Peter Elgaß<br />
Günter Bischoffs neueste Erungenschaft, ein Renault Zoe.<br />
Für das Fahrzeug hat er gleich eine eigene multifunktionale<br />
Ladestation eingerichtet und den Kofferraum zweckmäßig<br />
umgebaut<br />
Das Windrad in voller Aktion: Bei<br />
noch stärkerem Wind geht der<br />
Rotor in Helikopterstellung, das<br />
heißt, er schwenkt nach hinten<br />
wusst hohe Trapezbleche. Denn im Winter brauche ich<br />
nur den unteren Bereich der Fläche von Schnee säubern,<br />
dann wird diese Fläche aufgewärmt, die wärmere<br />
Luft steigt in den Lamellen der Trapezbleche nach oben,<br />
und schon rutscht der restliche Schnee von Dach und<br />
die Sonne sorgt wieder für Strom.«<br />
Der Fachmann für Kleinwindanlagen, Partrick<br />
Jüttemann, wollte natürlich von Günter Bischoff vor allem<br />
wissen, warum er auch noch ein Windrad neben<br />
die Solar-Anlage bestellt hat. Auf seiner Homepage berichtet<br />
er: »Wichtigster Beweggrund für den Betreiber<br />
ist der Wunsch nach einer aktiven Gestaltung der Energiewende.<br />
Wirtschaftlichkeit oder Rendite sind für ihn<br />
zweitrangig. Eine Amortisierung der Anlage erwartet<br />
er nicht. Die Erzeugung von Strom durch Windenergie<br />
macht ihn unabhängiger. Nicht zuletzt ist es der Spaß<br />
an der Technik, die Freude am Windrad merkt man<br />
ihm an. Der durch die Kleinwindkraftanlage produzierte<br />
Strom wird über eine Stromleitung ins rund 700<br />
Meter entfernte Wohnhaus transportiert.«<br />
Von Batteriespeichern, die derzeit auf dem Markt<br />
angeboten werden, hält Günter Bischoff noch nichts.<br />
Er speist überschüssigen Strom ins Netz ein. Zwar<br />
schaut er nicht unbedingt auf eine zeitnahe Amortisa-<br />
Windgenerator von Heyde<br />
Bei der Suche nach einem geeigneten Klein -<br />
windrad hatte Günter Bischoff zunächst Kon -<br />
takt zu zwei fragwürdigen Herstellern. Er rät<br />
jedem Kleinwind-Interessenten, sich mindes -<br />
tens drei Referenzanlagen und deren Ertragszahlen<br />
zeigen zu lassen. Der Hersteller soll<br />
eine ehrliche Auskunft zu den Jahresenergie -<br />
erträgen bei realistischen Windbedingungen<br />
geben (z.B. 4 m/s mittlere Jahreswind -<br />
geschwindigkeit). Vollmundigen Versprechun -<br />
gen der Anbieter, vor allem, wenn sie allzu<br />
positiv sind, sollte man kritisch begegnen.<br />
Schließlich hat er sich für die Heywind 5.0<br />
vom Hersteller Heyde Windtechnik entschie -<br />
den. Er lobt die Seriosität und Ehrlichkeit des<br />
Unternehmens, das ihm nicht das Blaue vom<br />
Himmel versprochen habe.<br />
Das Kleinwindrad mit einer Nennleistung von<br />
5 kW bei 11 m/s Windgeschwindigkeit hat einen<br />
Rotordurchmesser von 4,5 Metern. Als<br />
Sturmsicherung umfasst die Heywind eine<br />
Helikopterstellung, d.h., bei zu starkem Wind<br />
schwenkt der Rotor nach hinten, um die<br />
Windangriffsfläche zu verringern.<br />
Als Wechselrichter kommen zwei SMA<br />
Windyboy 3.300 zum Einsatz. Es erfolgt eine<br />
Einspeisung auf zwei Phasen. Die Windturbine<br />
sitzt auf einem Dreieck-Gittermast mit aufge -<br />
setztem Rohrmast im Flügelbereich, die<br />
Rotor höhe beträgt 15 Meter. Der Betreiber<br />
überprüft täglich die Erträge der Windkraft -<br />
anlage und erstellt langfristige Statistiken.<br />
Über eine Webcam hat er die Anlage jeder -<br />
zeit auf seinem Computer im Blick.<br />
allgäu<strong>ALTERNATIV</strong><br />
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