ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2016
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Im Allgäu kümmern sich<br />
Fachleute bei Waldbegehungen<br />
um die beste Waldpflege<br />
Fotos: Archiv EIDTION <strong>ALLGÄU</strong> und WBV<br />
Brennholz sollte nur ein<br />
wertvolles Abfall-Produkt der<br />
Bewirtschaf tung unserer<br />
Wälder sein<br />
Daher werden bewaldete Parks in den Städten auch als<br />
grüne Lungen bezeichnet. In diesem Zusammenhang<br />
steht auch die bedeutsame Funktion der Erholung, die<br />
in unseren Wälder möglich ist. Erholung und immer<br />
mehr sportliche Aktivitäten finden im Wald statt, dies<br />
ist nicht immer konfliktfrei, denn unterschiedliche<br />
Nutzer haben entsprechend unterschiedliche Anforderungen.<br />
Dabei ist gerade im Wald die Rücksichtnahme<br />
auf die Natur und die anderen »Nutzer« von großer<br />
Bedeutung. Doch nicht nur Rücksichtnahme auf<br />
andere Nutzer gilt es im Wald zu befolgen, noch viel<br />
wichtiger ist es, die im, am und vom Wald lebenden<br />
Tiere und Pflanzen zu beachten, nicht zu stören, nicht<br />
zu zerstören und sie nicht zu beschädigen.<br />
Dem Erhalt und der Sicherung dieser vielfältigen<br />
Funktionen dient die nachhaltige, naturnahe Waldbewirtschaftung.<br />
Durch sie ist der Wald aber auch Arbeitsplatz<br />
für Forstunternehmer, Holzrücker, Fuhrleute<br />
und in der Folge auch für Sägewerker, Zimmerer<br />
und Schreiner in der Region, die den Rohstoff auf kurzen<br />
Wegen bekommen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet<br />
dies: 100 geerntete Festmeter oder 10 Hektar sichern<br />
einen Arbeitsplatz (ein Festmeter ist ein fünf<br />
Meter langer Stamm mit 50 Zentimetern Durchmesser;<br />
ein Hektar = 100x100 Meter).<br />
Dort, wo Bäume gefällt und entnommen werden,<br />
gibt es Platz für die verbliebenen Bäume, sowohl in der<br />
Krone als auch im Wurzelraum. Es kommt mehr Licht<br />
in den Wald, das wiederum für Wachstum und Leben<br />
sorgt. Darüber hinaus wird der im Holz gespeicherte<br />
Kohlenstoff durch die Verwendung des heimischen<br />
Holzes in Bauwerken und Möbeln langfristig dem<br />
Kreislauf entzogen. Holz, das im Wald verwittert oder<br />
verfault, setzt diesen Kohlenstoff wieder frei.<br />
Wie die Bundeswaldinventuren der letzten Jahrzehnte<br />
gezeigt haben, wächst im Wald mehr Holz<br />
nach, als genutzt wird. Das sichert die Funktionalität<br />
der Wälder und damit den Lebensraum für Mensch,<br />
Tier und Pflanze. Bewirtschaftete Wälder vermeiden<br />
volkswirtschaftliche Schäden von rund 18.000 Euro<br />
pro Hektar und Jahr und optimieren den Schutz unserer<br />
Umwelt.<br />
Damit die Wälder weiterhin von den Eigentümern<br />
bewirtschaftet und gepflegt werden, ist es von<br />
überragender Bedeutung, deren Interesse am Wald zu<br />
erhalten und zu fördern. Dies ist in unserer kleinräumig<br />
parzellierten Waldbesitzstruktur im Allgäu eine<br />
wichtige gesellschaftspolitische und volkswirtschaftliche<br />
Aufgabe. Sie wird von den Selbsthilfeorganisationen<br />
der Waldbesitzer, den Forstbetriebsgemeinschaften<br />
beziehungsweise Waldbesitzervereinigungen im<br />
Allgäu wahrgenommen.<br />
Die »Produktionsstätte« Wald kann nicht ins<br />
Ausland verlagert werden, somit ist die nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung für Arbeitsplätze, Einkommenssicherung,<br />
Steueraufkommen, Lebensqualität und Lebensraumsicherung<br />
im ländlichen Raum ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil.<br />
allgäu<strong>ALTERNATIV</strong><br />
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