ALLGÄU ALTERNATIV Sommerausgabe 2016
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Wind und Sonne auf der Alpe<br />
Verblüffende Lösungen auf dem Steinberg<br />
Abseits gelegene Gehöfte gibt es im Allgäu viele. Können solche<br />
meist landwirtschaftlichen Betriebe energetisch sinnvoll betrieben<br />
werden? Welche Lösungen bieten sich an? Was macht Sinn, was ist<br />
Spielerei? Was ist zweckmäßig und was macht sich bezahlt?<br />
allgäu<strong>ALTERNATIV</strong> hat einen Mächler besucht, der für sich den<br />
Weg gefunden hat.<br />
Die Adelegg wird vom Allgäu-Kenner Rudi<br />
Holzberger als »Das dunkle Herz des Allgäus«<br />
bezeichnet. Mitten in der Adelegg liegt Kreuzthal,<br />
und wer von dort aus auf die Anliegerstraße ins<br />
Kreuzbachthal abbiegt, könnte meinen, ein Stück in heimelige<br />
Vergangenheit zu gelangen. Aber nur, bis er nach<br />
einer weiteren Abzweigung in Richtung Steinberg auf<br />
den Hof von Günter Bischoff kommt – zu Fuß übrigens,<br />
denn ein Gatter verhindert die Auffahrt. Dieser ehemalige<br />
Bauernhof – auf halber Höhe zum Steinberg (1050<br />
Meter) gelegen – schmiegt sich idyllisch an den Hang<br />
und wird heute als Wohnhaus und Alpe für Jungvieh<br />
betrieben. Seit 22 Jahren ist Günter Bischoff (67) Eigentümer<br />
dieses stattlichen Hofes. Ein abgelegenes früheres<br />
Wochenend-Domizil hat er in vielen Jahren intensiver<br />
Arbeit zu einem modernen, fast autarken landwirtschaftlichen<br />
Betrieb umgestaltet. Strom erzeugt er mit<br />
Windkraft und Solarenergie, das Haus wird mit einer<br />
Scheitholz-Heizung auch im kältesten Winter wohnlich<br />
warm gehalten. Er hat seine eigene Wasserversorgung,<br />
und auch das Abwasser wird nachhaltig wiederaufbereitet<br />
und entsorgt. Seit drei Monaten steht im Schuppen<br />
ein E-Auto Renault-Zoe. »Es war einfach sinnvoll,<br />
dieses Fahrzeug anzuschaffen, denn ich kann es selbst<br />
mit überschüssigem Strom laden.«<br />
Zunächst ist man etwas verdutzt, denn auf den<br />
ersten Blick findet man um den Hof herum keine sichtbaren<br />
Solarelemente. Woher also kommt der Strom für<br />
den Zoe? Günter Bischoff lüftet das Geheimnis: Vier<br />
Schleifen weiter auf dem Alpweg in Richtung Gipfel des<br />
Foto linke Seite: das Alpgebäude<br />
mit dem Solardach und das<br />
Windrad auf dem Steinberg.<br />
Foto unten: Der Hof von<br />
Günter Bischoff versorgt sich<br />
weitgehend selbst