Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW
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<strong>Die</strong> <strong>forstlichen</strong> <strong>Wuchsgebiete</strong> <strong>Österreichs</strong> 27<br />
Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960)<br />
für das Wuchsgebiet 3.2<br />
tiefmontan<br />
mittelmontan<br />
Geomorphologie:<br />
Es handelt sich um Hochgebirge mit Gipfelfluren wenig<br />
über 2000 m, mit weiten, offenen Tälern und<br />
mäßig steilen Hängen. Mit Ausnahme der Seetaler Alpen<br />
und der Niederen Tauern besteht das Gelände aus<br />
flachen Bergrücken und Kuppen. Es kommt fast ausschließlich<br />
Silikatgestein vor: basenarme Gneise mit<br />
Marmor- und Amphibolitzügen sowie Quarzphyllit.<br />
Im Raum Neumarkter Sattel findet man auch paläozoischen<br />
Kalk und metamorphe basische Ergußgesteine.<br />
In weiten Talbecken gibt es tertiäre Sedimente.<br />
Böden:<br />
Hier herrscht die Braunerde-Podsolreihe auf Kristallin<br />
vor. Kalkbeeinflußte Böden fehlen fast vollständig.<br />
Am weitesten verbreitet ist Semipodsol (55% * ). Auf<br />
basenarmem Kristallin reicht er einerseits bis in tiefe<br />
Lagen, anderseits bis etwa 1200 m, an Sonnhängen<br />
bis über 1500 m.<br />
<strong>Die</strong> tief gelegenen Täler erlauben dennoch eine gewisse<br />
Verbreitung von Braunerde auf saurem Substrat.<br />
<strong>Die</strong> klimatische Höhenzone des Podsol ist nur schmal<br />
und/oder an sehr saures Substrat (Quarzitgänge etc.)<br />
gebunden (zusammen ca. 5% * der Waldfläche).<br />
Auf basenreichem Kristallin ist nährstoffreiche Braunerde<br />
weit verbreitet (>20% *), die Höhengrenze zum<br />
Semipodsol liegt dort sehr hoch: Auf Amphibolit beginnt<br />
Semipodsol erst in Kammlagen gegen 1800 m<br />
und somit an oder über der Waldgrenze.<br />
Ferner treten auf: Anmoore, Hanggley und Karbonatböden<br />
(jeweils unter 2%).<br />
* ) Schätzwerte gemittelt aus den altenWuchsraum 13 und 15 unter<br />
Berücksichtigung von Geologie und Höhenlage<br />
(siehe Seite 14, 3.Absatz)<br />
Höhenstufen:<br />
Submontan 460 - 650<br />
Tiefmontan 650 - 1000<br />
Mittelmontan 1000 - 1300<br />
Hochmontan 1300 - 1500 (1650)<br />
Tiefsubalpin (1450) 1500 - 1750 (1800)<br />
Hochsubalpin 1750 - 1900 (2050)<br />
Natürliche Waldgesellschaften:<br />
. Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente.<br />
. Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche<br />
und Buche in der submontanen und montanen<br />
Stufe. Tanne heute jedoch weitgehend aus den anthropogenen<br />
Fichten-Ersatzgesellschaften verdrängt.<br />
In den tief-mittelmontanen Ausbildungen<br />
mit Rotföhre und stärkerer Beimischung von Buche,<br />
in den hochmontanen Alpenlattich-(Homogyne-)Ausbildungen<br />
Tanne zurücktretend.<br />
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald<br />
(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen<br />
Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum).Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald<br />
(Adenostylo glabrae-Abietetum) nur lokal.<br />
. Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch<br />
(Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige<br />
Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.<br />
. Auf Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Unterlage”,<br />
z.B. bei Unzmarkt) und in der submontanen<br />
bis tief(-mittel)montanen Stufe auch Fichten-<br />
Tannen-Buchenwald.<br />
. Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum)<br />
kleinflächig als montane Dauergesellschaften an<br />
flachgründigen, sonnigen Standorten. Auf Serpentinit<br />
bei Kraubath auch Schneeheide-Rotföhrenwald<br />
(Erico-Pinetum sylvestris).<br />
. Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald<br />
und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge)<br />
von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.