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Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW

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<strong>Die</strong> <strong>forstlichen</strong> <strong>Wuchsgebiete</strong> <strong>Österreichs</strong> 29<br />

de-Podsol-Reihe. Konkrete Daten der Forstinventur<br />

können für dieses Wuchsgebiet nicht abgeleitet werden.<br />

Abgesehen von den etwas stärker vertretenen Karbonatgesteinsböden<br />

ist aber die Verteilung der Bodenformen<br />

jener des Wuchsgebiets 3.2 ähnlich. Infolge der<br />

größeren Massenhebung dürfte die Verbreitung von<br />

Braunerde auf saurem Substrat etwas geringer sein.<br />

Das steilere Relief bedingt das häufige Vorkommen<br />

von Ranker unter Wald.<br />

Höhenstufen: m<br />

Submontan 500 - 800 (950)<br />

Tiefmontan 800 - 1100 (1300)<br />

Mittelmontan 1100 - 1400 (1450)<br />

Hochmontan 1400 - 1650 (1800)<br />

Tiefsubalpin (1500) 1650 - 1900 (2100)<br />

Hochsubalpin (1750) 1900 - 2100 (2200)<br />

Natürliche Waldgesellschaften:<br />

Durch das vorgeschobene Vorkommen von Blumenesche,<br />

Hopfenbuche und Dreiblatt-Windröschen<br />

(Anemone trifolia) in den Tallagen (z.B. Drautal) wird<br />

in diesem Wuchsgebiet bereits ein stärkerer submediterran-illyrischer<br />

Einfluß spürbar. <strong>Die</strong> Höhenstufengrenzen<br />

sind gegenüber dem Wuchsgebiet 3.2 deutlich<br />

(ca. 100-150 m) nach oben verschoben.<br />

. Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente<br />

und submontan-tiefmontane Vorposten von Hopfenbuchen-Blumeneschenwald.<br />

. Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen<br />

und montanen Stufe, häufig anthropogen<br />

an Tanne verarmt. In den submontanen bis<br />

mittelmontanen Ausbildungen mit stärkerer Beimischung<br />

von Buche.<br />

Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald<br />

(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen<br />

Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio ro-<br />

Gemeinsames Merkmal des Hauptwuchsgebietes ist<br />

das kühl-humid-mitteleuropäische Klima mit häufigen,<br />

langandauernden Stauregen, deren Intensität jedoch<br />

geringer ist als in den Südalpen. Hier liegt das<br />

nordalpische Buchenoptimum.<br />

Das große Hauptwuchsgebiet umfaßt einen beachtlichen<br />

klimatischen West-Ost-Gradienten, der eine Unterteilung<br />

nahelegt, ebenso wie zwei sehr unterschiedliche<br />

geomorphologische Zonen, die Flysch- und die<br />

Hauptwuchsgebiet 4: Nördliche Randalpen<br />

tundifolii-Piceetum). Auf Karbonat z.B. Alpendost-Fichten-<br />

Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum).<br />

. Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch<br />

(Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige<br />

Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.<br />

. Auf Karbonatstandorten (“laubbaumfördernde Unterlage”)<br />

und in der submontanen bis tief(-mittel)montanen<br />

Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.<br />

Z.B. Dreiblatt-Windröschen-Fichten-Tannen-Buchenwald<br />

(Anemono trifoliae-(Abieti-)Fagetum) auf Karbonat, Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald<br />

(Luzulo nemorosae-<br />

(Abieti-)Fagetum) auf Silikat.<br />

. Rotföhrenwälder als submontane bis mittel(-hoch)montane<br />

Dauergesellschaften an flachgründigen,<br />

trockenen Standorten.<br />

Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) über<br />

Karbonat und Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-<br />

Pinetum).<br />

. Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald<br />

und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge)<br />

von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.<br />

. Tiefsubalpiner Fichtenwald.<br />

V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat,<br />

auch Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-<br />

Piceetum).<br />

. Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum<br />

cembrae).<br />

. Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose<br />

(Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen<br />

Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen,<br />

Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend.<br />

Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose<br />

(Rhododendron ferrugineum).<br />

. Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an<br />

feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).<br />

Kalkalpen. <strong>Die</strong> Gliederung “Kartierung” hat dem<br />

durch Ausscheidung von 4 gleichrangigen Wuchsräumen<br />

Rechnung getragen. <strong>Die</strong> vorliegende hierarchisch<br />

gestaffelte Wuchsgebietsgliederung läßt dies nicht zu.<br />

Es stand zur Wahl, zur Wuchsgebietsgliederung die<br />

geomorphologisch-pedologische Komponente oder<br />

das Klima in den Vordergrund zu stellen, also im ersten<br />

Fall Flyschzone und Kalkalpen zu trennen. <strong>Die</strong> Bodenunterschiede<br />

sind markant und für die Baumarten-

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