Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW
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<strong>Die</strong> <strong>forstlichen</strong> <strong>Wuchsgebiete</strong> <strong>Österreichs</strong> 45<br />
kennzeichnen den kontinentalen Klimaverlauf. <strong>Die</strong><br />
mittlere Jahresschwankung der Temperatur beträgt bis<br />
zu 23°C. <strong>Die</strong> über die Inversionsgrenze bei etwa 550 m<br />
ragenden Hügel- und Hanglagen, insbesondere die<br />
Südhänge am Nordrand des Beckens und zum Unteren<br />
Lavanttal sind demgegenüber sehr mild, mit hoher Sonneneinstrahlung<br />
und langer Vegetationsperiode.<br />
Geomorphologie:<br />
Das Wuchsgebiet ist ein inneralpines, nach allen Seiten<br />
abgeschirmtes Becken mit Lockersedimentfüllung<br />
aus Moränenmaterial und fluvioglazialen Schotterfluren,<br />
z.T. Seetonen. Teilweise ist es grundwasserfern<br />
und trocken, teilweise grundwassernahe mit Mooren<br />
und Seen. Vorherrschend sind Hügel und Inselberge<br />
aus Moräne oder anstehendem Fels, im SW liegt das<br />
Sattnitzplateau aus tertiärem Konglomerat.<br />
Der Beckenrand umaßt die Hangfüße der Gurktaler<br />
Alpen sowie der Sau- und Koralpe.<br />
Böden:<br />
Vorherrschend sind tiefgründige, skelettreiche Braunerde<br />
und Parabraunerde auf Moränen und Schotter;<br />
insbesondere auf Grundmoräne auch bindig und vergleyt<br />
(16%); auf Schotter seicht- bis mittelgründig und<br />
leicht (Dobrova) (36%), z.T. stark kalkhaltig (Pararendsina),<br />
z.T. tiefgründig entkalkt; bes. im Westen auf<br />
sandigem Material sauer und podsoliert (3%).<br />
Auf tertiären Sedimenten und Altlandschaftsresten<br />
befinden sich Relikte alter Verwitterungsdecken, z.T.<br />
Braunlehm und insbesondere am Ostrand Rotlehm<br />
(insgesamt 7%.)<br />
<strong>Die</strong> Hanglagen tragen auf silikatischem Fels Braunerde<br />
(12%) und Semipodsol (13%) sowie Böden aus<br />
Karbonatgestein (8%).<br />
Ferner gibt es Auböden, Gley sowie Anmoore und<br />
Moore (3%).<br />
Höhenstufen: m<br />
Submontan ~350 - 700<br />
Tiefmontan 700 - 1000<br />
Mittelmontan 1000 - 1069<br />
Natürliche Waldgesellschaften:<br />
In Beckenlagen scheiden frostempfindliche Baumarten<br />
wie die Tanne aus; Buche ist labil, kommt jedoch<br />
vor, insbesondere in den Einhängen zum Drautal.<br />
<strong>Die</strong> Waldgesellschaften in der submontanen(-tiefmontanen)<br />
Stufe sind flächig durch sekundäre Rotföhren-<br />
und Fichtenwälder ersetzt.<br />
. In der submontanen Stufe bodensaure Eichenwälder<br />
mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum)<br />
über silikatischen und Eichen-Hainbuchenwälder<br />
(Helleboro nigri-Carpinetum s.lat.) über<br />
karbonathältigen Substraten.<br />
. An wärmebegünstigten, flachgründigen Steilhängen<br />
über Kalk und Dolomit Hopfenbuchen-Blumeneschen-Wald<br />
(Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni).<br />
. In der submontanen Stufe außerhalb der frostgefährdeten<br />
Inversionslagen illyrischer Buchen-Mischwald<br />
(Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbonatstandorten<br />
und bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald<br />
(Luzulo nemorosae-Fagetum) mit Tanne (Fichte, Eiche).<br />
Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum)<br />
submontan bis tiefmontan auf wärmebegünstigten,<br />
trockeneren Karbonatstandorten.<br />
. Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae)<br />
als Pioniergesellschaft auf Flußschotter.<br />
. Grauerlenbestände (Alnetum incanae) und auf<br />
durchlässigen Schotterböden auch Fichten-Rotföhrenbestände<br />
als Auwald. Bei weiter fortgeschrittener<br />
Bodenentwicklung Fichten-Eschenwald.<br />
. Schwarzerlen-Eschen-Auwald (z.B. Stellario bulbosae-Fraxinetum)<br />
an Bächen und an quelligen,<br />
feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe.<br />
. Schwarzerlen-Bruchwald (z.B. Carici elongatae-<br />
Alnetum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem,<br />
stagnierendem Grundwasser (z.B. Seeufer)<br />
gut entwickelt.<br />
. Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief- bis mittelmontanen<br />
Stufe, v.a. Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald<br />
(Luzulo nemorosae-Fagetum) auf<br />
ärmeren silikatischen Substraten.<br />
. An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem<br />
Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn,<br />
Esche und Bergulme.<br />
Z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) an<br />
wasserzügigen Unterhängen, Hirschzungen-Bergahorn-<br />
Schluchtwald (Scolopendrio-Fraxinetum).