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Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW

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<strong>Die</strong> <strong>forstlichen</strong> <strong>Wuchsgebiete</strong> <strong>Österreichs</strong> 47<br />

<strong>Die</strong> Winter sind mit Ausnahme einiger wärmebegünstigter<br />

Lagen kälter als im östlichen Alpenvorland;<br />

somit ergeben sich gegenüber Wuchsgebiet 7.2 längere<br />

Schneedeckendauer und kürzere Vegetationszeit.<br />

Auch die Juli-Mitteltemperaturen sind im allgemeinen<br />

etwas geringer als im Ostteil des Alpenvorlandes.<br />

<strong>Die</strong> montanen Rücken und Hochflächen sind stark<br />

windausgesetzt.<br />

Geomorphologie:<br />

Vorwiegend flachwelliges Hügelland aus tertiären Sedimenten,<br />

im Südwesten Moränenlandschaft. Vor den<br />

Endmoränenwällen liegen Sander- und Schotterfluren.<br />

Entlang des Inn und der Traun befinden sich Schotterterrassen.<br />

Nur einzelne Flyschklippen und die tertiäre,<br />

zertalte Schotterplatte des Hausruck - Kobernaußerwaldes<br />

bilden markantere Höhenzüge.<br />

Der nördliche Teil trägt eine fast durchgehende Lößund<br />

Staublehmdecke. Im Innviertel treten unter der<br />

Lößdecke die tertiären, tonigen Sedimente (=Schlier)<br />

zutage. Im Süden tritt an ihre Stelle Moränenmaterial.<br />

Böden:<br />

Bindige Braunerde und Parabraunerde findet man auf<br />

Löß (8%) oder auf Staublehm und Moräne (9%); auf<br />

Grundmoräne ist sie sehr dichtgelagert, selbst seichtgründige<br />

Böden neigen dort zu Wasserstau.<br />

<strong>Eine</strong>n großen Anteil nimmt Pseudogley auf Schlier,<br />

Staublehm und v.a. älterem Löß, seltener auf Moräne,<br />

sowie Grundwassergley ein (zusammen 24%).<br />

Pararendsina (1%) und leichte Braunerden (24%)<br />

sind auf Moräne, Schotter und Sand entwickelt.<br />

<strong>Die</strong> tertiären Schotter des Hausruck tragen saure,<br />

steinige, meist podsolige Braunerde bis Podsol.<br />

Während die fruchtbaren Böden unter Acker- und<br />

Grünlandkultur stehen, sind die podsoligen Böden<br />

dem Wald verblieben. Ihr Anteil an der Waldfläche<br />

beträgt daher 25%!<br />

Ferner gibt es Auböden (5%), Anmoore, Niedermoore<br />

und Hochmoore (3% der Waldfläche).<br />

Höhenstufen: m<br />

Submontan ~300 - 600<br />

Tiefmontan 600 - 801<br />

Natürliche Waldgesellschaften:<br />

Von Natur aus sind hier nährstoffreiche, leistungsfähige<br />

Laubmischwald-Standorte verbreitet; die besseren<br />

Standorte sind allerdings unter landwirtschaftlicher<br />

Nutzung (Äcker, Grünland).<br />

Ersatzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre) nehmen<br />

den größten Anteil an der Waldfläche ein. <strong>Die</strong> natür-<br />

liche Waldvegetation ist daher vielfach nur schwer erkennbar.<br />

Häufig sind Vergrasungen mit Seegras (Carex<br />

brizoides), z.T. gibt es auch Degradationen mit<br />

Torfmoos (Sphagnum), Pfeifengras (Molinia).<br />

. Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio<br />

sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten,<br />

trockenen Standorten oder auf schlecht durchlüfteten,<br />

bindigen, staunassen Böden; meist durch<br />

Fichtenbestände ersetzt.<br />

. In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne<br />

(Edellaubbaumarten, Stieleiche, Rotföhre), tiefmontan<br />

(Fichten-)Tannen-Buchenwald.<br />

Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-<br />

(Abieti-)Fagetum auf ärmeren, bodensauren und Waldmeister-(Tannen-)Buchenwald<br />

(Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum)<br />

auf basenreicheren Standorten. Auf den Kalkschotter-<br />

Terrassen (z.B. Traun, Salzach) auch Kalk-Buchenwälder (z.B.<br />

Carici albae-Fagetum).<br />

. Peitschenmoos-Fichten-Tannenwald (Mastigobryo-<br />

Piceetum) mit Torfmoos auf bodensauren, staunassen<br />

Standorten wohl meist anthropogen entstanden,<br />

ursprünglich mit höherem Buchen- und<br />

Stieleichenanteil; kleinflächig vielleicht auch als<br />

edaphisch bedingte Dauergesellschaft.<br />

. Auwälder der größeren Flußtäler:<br />

Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft<br />

auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch<br />

(Salicetum incanopurpureae)<br />

auf Schotter. Grauerlen-Au (Alnetum<br />

incanae) gut entwickelt.<br />

Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und<br />

nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au<br />

mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winterlinde:<br />

In Alpennähe (z.B. Salzach) mit Bergulme<br />

(Carici pendulae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum),<br />

am Inn auch mit Feldulme (Querco-Ulmetum).<br />

Auf durchlässigen Schotterböden (Alm-Auen)<br />

außerdem (Fichten-)Rotföhrenbestände (Dorycnio-Pinetum<br />

s.lat.).<br />

. Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alnetum<br />

incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Bachauwälder<br />

(Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum).<br />

. Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum<br />

glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem,<br />

stagnierendem Grundwasser.<br />

. Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris)<br />

kleinflächig als Dauergesellschaft an Konglomeratschutt-Steilhängen<br />

(Traunschlucht).<br />

. An nährstoffreichen, frischen, meist rutschgefährdeten<br />

Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder<br />

mit Bergahorn, Esche und Bergulme,<br />

z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) und<br />

Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum).

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