Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW
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<strong>Die</strong> <strong>forstlichen</strong> <strong>Wuchsgebiete</strong> <strong>Österreichs</strong> 35<br />
Wuchsgebiet 5.1:<br />
Niederösterreichischer Alpenostrand<br />
(Thermenalpen)<br />
Entsprechung:<br />
Tschermak: III4, Ostrand von III1 und III3.<br />
Mayer: 5.3, Westgrenze etwas gegen Osten<br />
verschoben.<br />
Kartierung: Wuchsraum 6.<br />
Schwackhöfer: 41, Bereiche von 37, 38, 40.<br />
Lage:<br />
Östlicher Wienerwald und Thermenalpen nach Westen<br />
bis zur Verbreitungsgrenze der Schwarzkiefer,<br />
nach Süden bis zum Schneeberg.<br />
Höhenbereich:<br />
170 m (Kahlenbergdorf) bis 2076 m (Schneeberg).<br />
Umgrenzung:<br />
Im Westen angrenzend an das Wuchsgebiet 4.2 (siehe<br />
dort); im Norden und Osten durch den Hangfuß zum<br />
Vorland begrenzt: Sieghartskirchen - Donau - westlicher<br />
Stadtrand von Wien - Mödling - Bad Vöslau -<br />
excl. Gainfarner Bucht - Hirtenberg - Bad Fischau -<br />
Ternitz - Südbahn - Reichenau - Edlach.<br />
Klima:<br />
Es ist dies ein Übergangsgebiet vom humiden Randalpenklima<br />
zum pannonisch beeinflußten Alpenostrandklima<br />
mit entsprechend ausgeprägtem Niederschlagsgradienten<br />
in West-Ost-Richtung. Der Norden<br />
(Flyschwienerwald) ist stärker pannonisch getönt, nach<br />
Süden - entlang der Thermenlinie - nimmt der illyrische<br />
Klimacharakter zu, was auch in den Pflanzengesellschaften<br />
zum Ausdruck kommt.<br />
Im kollinen bis submontanen Bereich schwankt die<br />
Jahresniederschlagssumme etwa zwischen 700 mm<br />
(Osten) und 1000 mm (Westen); in montanen bis<br />
subalpinen Lagen werden Werte bis 1250 mm erreicht.<br />
Ost-West verlaufende Täler sind bei West-Wetterlagen<br />
niederschlagsbegünstigt. Ausgeprägtes Niederschlagsmaximum<br />
zeigt sich im Juli das Gebiet hat<br />
wenig Schneeniederschlag.<br />
Geomorphologie:<br />
Das Wuchsgebiet umfaßt zwei geomorphologisch unterschiedliche<br />
Areale, die allenfalls als Wuchsbezirke<br />
ausgeschieden werden könnten:<br />
a) den Östlichen Flyschwienerwald mit Mergel und<br />
Sandstein und entsprechend tiefgründigen, schweren<br />
Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960)<br />
für das Wuchsgebiet 5.1<br />
kollin<br />
submontan<br />
Böden; gerundete Landformen mit steilen Kerbtälern,<br />
rutsch- und hochwassergefährdet.<br />
b) den Ostrand der Kalkalpen bzw. Kalkvoralpen<br />
im Schwarzföhrengebiet: Kalk- und Dolomitstandorte<br />
sowie tertiäre Schotter. Außer dem Schneeberg an<br />
der Wuchsgebietsgrenze Gipfel nur 700 bis 1300 m,<br />
z.T. Karsthochflächen und deutliche Hangverebnungen<br />
(Rumpftreppe) mit Reliktböden.<br />
Böden:<br />
Flysch-Wienerwald:<br />
Im Flysch-Wienerwald überwiegen Pseudogley (insgesamt<br />
15% des <strong>Wuchsgebiete</strong>s) und schwere Parabraunerde<br />
(knapp 10%), z.T. extrem verhagert.<br />
Zum Teil sind es alte Reliktböden.<br />
Auf Greifensteiner Sandstein kommt auch arme,<br />
sandige Braunerde (8%) und lokal substratbedingter<br />
Podsol vor.<br />
Kalkalpen:<br />
Hier herrscht Rendsina vor (insgesamt 33%), meist<br />
trockene Dolomitrendsina, Braunlehm-Rendsina<br />
(20%). Kalkbraunlehm (Terra fusca) findest man vor<br />
allem auf Verebnungen und Gipfelplateaus (21%).<br />
Seltener ist Silikat-Braunlehm (auf Triestingschotter).