Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW
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FBVA-Berichte 82<br />
überschritten. Das Niederschlagsmaximum liegt im<br />
Sommer.<br />
Weiters ist das Klima durch kurze Vegetationszeit<br />
mit häufigen Früh- und Spätfrösten gekennzeichnet.<br />
<strong>Die</strong> Windhäufigkeit ist hoch; von Herbst bis Mai tritt<br />
häufig Nebel auf.<br />
Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960)<br />
für das Wuchsgebiet 9.2<br />
tiefmontan<br />
mittelmontan<br />
Geomorphologie:<br />
Kristallines Rumpfgebirge mit flachen Mittelgebirgsformen<br />
und Hochflächen in von Westen nach Nordosten<br />
zu abnehmender Höhenlage. Tief eingeschnittene<br />
Gräben und Schluchten sowie Steilhänge zum Donautal<br />
(Schutzwald!) kennzeichnen das Gebiet. Mit<br />
den Abtragungsformen verknüpft sind alte Verwitterungsdecken:<br />
tiefgründig aufgemürbtes, kaolinisiertes<br />
Grundgstein und Braunlehmdecken, Blockfluren und<br />
Solifluktionsdecken.<br />
Im Norden und Osten treten tertiäre Sedimente,<br />
Tone und im Raum Gmünd-Litschau Quarzsand auf.<br />
Im Norden und vom Ostrand her greifen Löß- und<br />
Flugsanddecken von der Niederung in die tieferen Lagen<br />
des <strong>Wuchsgebiete</strong>s über. Dadurch ist auch landschaftlich<br />
der Ostrand mit der angrenzenden pannonischen<br />
Niederung verzahnt.<br />
Böden:<br />
Es herrschen meist leichte, sandig grusige Böden der<br />
Braunerde-Podsolreihe aus Kristallin vor.<br />
In tiefen Lagen (z. B. Donautal) sowie auf nährstoffreicherem<br />
Granit (Weinsberger Wald) und Gneis<br />
überwiegt Braunerde: basenarme, magere Braunerde<br />
auf saurem Granit und Gneis (40%); reichere Braunerde<br />
auf Hornblendegneis u.ä nährstoffreichem Silikatgestein<br />
(auch Weinsberger Granit, 10%).<br />
In mittleren Lagen tritt Semipodsol (20%) auf.<br />
Der Podsol in den höchsten Lagen des Weinsberger<br />
Waldes und des Ostrong ist eher klimatisch bedingt -<br />
auf Eisgarner Granit und Quarzsand kommt er substratbedingt<br />
auch in tieferen Lagen (zusammen 10%)<br />
vor.<br />
Auf den Abtragungsflächen sind bindige Reliktböden<br />
verbreitet, tiefgründige bindige Braunerde und Braunlehm<br />
(3%) und vor allem im Raum Zwettl-Allentsteig -<br />
auf tertiären Sedimenten - Pseudogley (9%).<br />
Auf diesen Ebenen sind auch Anmoore und Hochmoore<br />
konzentriert (3%).<br />
Verbreitet ist Humus-Verhagerung (30% der Waldfläche);<br />
Rohhumus ist hingegen seltener (1% der<br />
Waldfläche mit Auflagen > 9 cm).<br />
Im Nordosten des Wuchsgebiets ist in verzahnten<br />
Vorkommen Braunerde und Parabraunerde auf Löß<br />
relativ weit verbreitet (5%).<br />
Ferner gibt es magere Braunerde auf Flugsand und<br />
Schotter, Bachau- und Schwemmböden.<br />
Höhenstufen: m<br />
kollin 200 - 300 (350)<br />
submontan (200) 300 - 500 (650)<br />
tiefmontan 500 - 750 (900)<br />
mittelmontan (600) 750 - 1000<br />
hochmontan (950) 1000 - 1060<br />
Natürliche Waldgesellschaften:<br />
Subherzynisches Fichten-Tannen-Buchen-Mischwaldgebiet<br />
mit vergleichsweise hohem Fichtenanteil<br />
und kühl-borealen Florenelementen, z.B. Siebenstern<br />
(Trientalis europaea) und Woll-Reitgras (Calamagrostis<br />
villosa). Der Effekt der Klimadepression auf die<br />
Vegetation wird durch das saure Substrat (Granit,<br />
Gneis) verstärkt.<br />
In den tieferen Randlagen gibt es auch reiche Eichen-Buchen-Mischwaldgesellschaften.<br />
Fichtenforste<br />
sind hier besonders gefährdet.<br />
Verbreitet sind sekundäre Rotföhrenwälder und anthropogene<br />
Fichten-Ersatzgesellschaften.<br />
. Lokal (Wachau) Flaumeichen-Buschwald auf trockenwarmen<br />
Karbonatstandorten der kollinen Stufe.