Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs Eine - BFW
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FBVA-Berichte 82<br />
hoch. Hier sind die höchstgelegenen Weinbaulagen<br />
<strong>Österreichs</strong>. <strong>Die</strong> vergleichsweise höhere Luftfeuchtigkeit,<br />
Nebel und Luftruhe sind für die Eignung des<br />
<strong>Wuchsgebiete</strong>s für den Obstbau entscheidend.<br />
Klimadiagramme nach WALTER & LIETH (1960)<br />
für das Wuchsgebiet 8.2<br />
kollin<br />
kollin<br />
submontan<br />
Geomorphologie:<br />
Vom Alpenrand nach Südosten auslaufende Riedel<br />
(250 - 500 m) prägen das Gebiet. Im Süden liegt die<br />
Murebene.<br />
Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente aus Schotter,<br />
Sand, Ton, Tonmergel. <strong>Die</strong>se sind in Terrassen<br />
und Täler zergliedert. Dabei ist zum Teil das tertiäre<br />
Substrat freigelegt, zum Teil ist es mit jüngeren Terrassenschottern,<br />
Staublehm und Reliktböden bedeckt.<br />
Kleinräumig treten Inseln aus Quarzphyllit (Sausal)<br />
und vulkanischem Gestein (Gleichenberg) zutage.<br />
Böden:<br />
<strong>Die</strong> Böden sind im Gegensatz zu Wuchsgebiet 8.1<br />
karbonatfrei und im allgemeinen sauer.<br />
Besonders am Gebirgsrand sind großflächig Reste alter<br />
Verwitterungsdecken - meist tiefergründig silikatischer<br />
Braunlehm, seltener Rotlehm - erhalten (8%).<br />
Daneben gibt es auf Quarzschotter auch podsolige<br />
Braunerde bis Podsol (1%).<br />
Im tieferen Hügelland selbst überwiegt extremer<br />
Pseudogley aus Staublehm (“Opok”), in den Talsohlen<br />
sind schwere Gleyböden verbreitet (zusammen 53%!).<br />
Dazu kommen schwere Braunerde, vor allem auf<br />
Hangrücken (20%), und leichte Braunerden auf Schotter<br />
oder tertiärem Sand (9%).<br />
Ferner kommen vor: Anmoore, Niedermoore, Auböden<br />
(3%) sowie magere Felsbraunerden auf Quarzphyllit<br />
und sauren vulkanischen Gesteinen.<br />
Höhenstufen: m<br />
Kollin ~200- 300<br />
Submontan (250) 300- 670<br />
Natürliche Waldgesellschaften:<br />
Anthropogene Rotföhrenwälder und Fichtenforste<br />
sind im Gebiet weit verbreitet.<br />
. Auf wärmebegünstigten, mäßig bodensauren Standorten<br />
Traubeneichenwald mit Zerreiche (Quercetum<br />
petraeae-cerris) randlich in der kollinen Stufe im<br />
Osten des Gebiets.<br />
. In der kollinen und submontanen Stufe Eichen-<br />
Hainbuchenwälder (z.B. Asperulo odoratae-Carpinetum<br />
mit Waldmeister, Fraxino pannonicae-<br />
Carpinetum mit Stieleiche und Seegras-Segge) auf<br />
tiefergründigen, basenreicheren Standorten, submontan<br />
mit Buche.<br />
. Auf stark bodensauren Standorten Rotföhren-Eichenwälder.<br />
Drahtschmielen-Eichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum)<br />
auf trockeneren Standorten, Pfeifengras-Stieleichenwald<br />
(Molinio arundinaceae-Quercetum) mit Schwarzerle auf vernäßten<br />
Standorten (z.B. Mur-Terrassen).<br />
. In der submontanen Stufe Buchenwald mit Eichen,<br />
Tanne, Edelkastanie, Rotföhre vorherrschend. Auf<br />
bindigen Böden höherer Tannen-Anteil bis in tiefe<br />
Lagen.<br />
Überwiegend Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum)<br />
auf ärmeren silikatischen Substraten.