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PS 11/2016

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SCHARFES<br />

GRENZBEREICHS-<br />

SKALPELL<br />

zu kontrollierenden Maschine war<br />

eine Wissenschaft, die viele vor unüberwindbare<br />

Schwierigkeiten stellte.<br />

Etwas absurd und in gewissem Sinne<br />

erheiternd ist, dass gerade die <strong>2016</strong>er-<br />

ZX-10R, welche als erster 1000er-Supersportler<br />

überhaupt die restriktive<br />

Euro 4-Norm erfüllt, die von Haus aus<br />

schon renntauglichste 10er-Ninja aller<br />

Zeiten ist. Dass man in die Entwicklung<br />

sehr stark die Erfahrungen aus der<br />

Superbike-WM einfließen ließ, darf<br />

nicht als Marketing-Floskel missverstanden<br />

werden. Die <strong>2016</strong>er-ZX-10R<br />

hat tatsächlich das Zeug zum Siegen.<br />

Dazu gehört auch die überaus faszinierende,<br />

neue Kit-Elektronik, die sich<br />

im Vergleich zur letztjährigen Ware<br />

wie ein Chirurgenskalpell zu einer<br />

stumpfen Heimwerkerfeile verhält.<br />

Mayer fährt, Mayer schraubt,<br />

Mayer laptopt<br />

Julian Mayer, mittlerweile 20 Jahre alt,<br />

ist eines der größten Fahrtalente Österreichs<br />

und prügelt die am Hinterrad<br />

zirka 200 <strong>PS</strong> starke ZX-10R über den<br />

Pannoniaring, dass einem als Zuschauer<br />

der Atem stockt. Die Zeit von 1.54<br />

min liegt zwar noch eine Sekunde über<br />

dem Streckenrekord von Andy Meklau<br />

mit der Suzuki GSX-R 1000, aber die<br />

von außen fast locker lässig wirkende,<br />

mörderschnelle Mayer-Fahrt im Grenzbereich<br />

ist nicht nur äußerst beeindruckend,<br />

sondern auch ein Versprechen.<br />

Man weiß, dass im Rennsport neue<br />

Maschinen in der ersten Saison nie ihr<br />

volles Potenzial ausschöpfen können,<br />

weil die Erfahrungen mit der Abstimmung<br />

erst erarbeitet werden müssen.<br />

Dass das heuer mit der ZX-10R auf Anhieb<br />

relativ reibungslos funktionierte,<br />

dürfte im Wesentlichen daran liegen,<br />

dass die Kawa in Bezug auf die Geometrie<br />

tatsächlich äußerst nahe an den<br />

glorreichen und dominierenden Superbike-WM-Geräten<br />

dran ist und dass die<br />

mit weit über 100 einstellbaren Funktionen<br />

versehene Kit-Elektronik kompromisslos<br />

auf das Rennfahren zugeschnitten<br />

ist. „Das Elektronik-Paket ist<br />

einfach großartig, aber man muss sich<br />

eingehend damit beschäftigen. Die<br />

Wirkungsweise der verschiedenen Einstellungen<br />

ist äußerst hilfreich“, sagt<br />

Peter Mayer, der Vater des Teams – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Inhaber<br />

eines Motorradgeschäfts in der<br />

Wiener Neustadt, voll Rennsport-verseucht,<br />

wie man so sagt, kümmert sich<br />

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