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DER REIFEN KAMPF UM DIE WM-KRONE<br />
Am Samstag fiel Jonathan Rea (#1)<br />
hinter Tom Sykes hin, am Sonntag<br />
dann das umgekehrte Bild<br />
für sich und distanzierte das ganze<br />
restliche Feld, wie man es in der Superbike-WM<br />
nur selten sieht.<br />
Trotzdem zog das Geschehen hinter<br />
ihm die ganze Aufmerksamkeit auf<br />
sich. Denn dort duellierten sich die<br />
beiden Kawasaki-Werkspiloten Jonathan<br />
Rea und Tom Sykes, und wieder<br />
einmal sprang Rea beim Anbremsen<br />
der Gang raus, wie schon so oft in dieser<br />
Saison, diesmal vor Turn 8. Dabei<br />
klappte ihm das Vorderrad ein und der<br />
„WIR HABEN<br />
DEN ERSTEN<br />
SCHRITT GE-<br />
MACHT, UM<br />
DIE SUPER-<br />
BIKE-WM WIEDER IN<br />
DEUTSCHLAND ZU<br />
ETABLIEREN“<br />
Josef Hofmann<br />
Gleich zweimal wendete sich das<br />
Blatt auf dem Lausitzring zwischen<br />
den beiden WM-Kandidaten Jonathan<br />
Rea und Tom Sykes. Bei noch<br />
sechs ausstehenden Rennen hat<br />
Rea 47 Punkte Vorsprung. „Die Probleme<br />
mit der Schaltung sollten wir<br />
nun behoben haben“, hofft Rea. Wir<br />
haben einen Mechanismus entwickelt,<br />
mit dem es unmöglich sein<br />
sollte, dass der Leerlauf reinspringt.<br />
“ Der Titelverteidiger tut<br />
auch abseits der Strecken alles,<br />
um bestmöglich gerüstet zu sein.<br />
Er trainiert intensiv Motocross, dazu<br />
hat er sich eine Trainings-ZX-<br />
10R aufbauen lassen, mit der er<br />
mindestens einmal die Woche auf<br />
dem Jurby Circuit ganz in der Nähe<br />
seines Wohnortes auf Rundenjagd<br />
geht. „Den Begriff Titel verteidigen höre<br />
ich nicht gerne“, sagt Rea. „Es ist ein neuer<br />
Titel, für den ich kämpfen muss.“<br />
Tom Sykes hat sich mit seinem Team intensiv<br />
der ZX-10R Jahrgang <strong>2016</strong> ange-<br />
WM-Leader stürzte. Da er beim letzten<br />
Rennen in Laguna Seca durch das gleiche<br />
technische Problem schon einen<br />
Ausfall zu verzeichnen hatte, war sein<br />
Vorsprung an der Spitze der WM-Tabelle<br />
innerhalb zweier Rennen von<br />
ehemals komfortablen 71 Punkten auf<br />
26 zusammengeschrumpft. Sykes witterte<br />
im WM-Kampf wieder Morgenluft.<br />
Doch Rea wuchs am Sonntag über<br />
sich hinaus. Pünktlich zum Rennstart<br />
begann es zu regnen, und der 29-jährige<br />
Nordire ging förmlich übers Wasser.<br />
Während die Konkurrenz auf der spiegelglatten<br />
Bahn der Reihe nach stürzte,<br />
fuhr er vorn mit einer traumwandlerischen<br />
Sicherheit auf und davon. Gleich<br />
in der ersten Runde fiel Sykes an der<br />
Tom Sykes (links) versucht cool zu bleiben und<br />
den Rückstand mit besserem Setup wettzumachen.<br />
Jonathan Rea trainiert wie ein Besessener<br />
nommen. „Ich denke, wir haben ein Setup,<br />
mit dem wir bei den verbleibenden Rennen<br />
immer stark sein sollten“, gibt sich Sykes<br />
kämpferisch. „Ich liege zwar 47 Punkte zurück,<br />
aber ich habe schon erlebt, dass sich<br />
Punktestände verändert haben. Warum<br />
diesmal nicht zu meinen Gunsten?“<br />
selben Stelle hin, wo es am Tag zuvor<br />
Rea erwischt hatte. Die WM-Ausgangslage<br />
vor dem Lausitzring war wieder<br />
hergestellt.<br />
Viele schimpften nach ihren Stürzen<br />
über die tückische Strecke. Es gab aber<br />
auch zwei überglückliche Gesichter.<br />
Xavi Forés, Superbike-IDM-Meister von<br />
2014, fuhr erstmals aufs Superbike-<br />
WM-Podest, genau wie Ex-MotoGP-Pilot<br />
Alex de Angelis. „Es war nicht meine<br />
Erfahrung aus der IDM, denn solche<br />
Verhältnisse hatten wir dort nie. Ich<br />
hatte einfach einen guten Rhythmus<br />
gefunden“, freute sich Forés, der am<br />
Lausitzring seinen 31. Geburtstag so<br />
in besonderer Art feiern konnte. Alex<br />
de Angelis, der seinen rechten Arm seit<br />
92 <strong>PS</strong> <strong>11</strong>/<strong>2016</strong>