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Fritz + Fränzi

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Digital & Medial<br />

«Du willst WAS spielen?»<br />

Eine Game-Genre Übersicht für Eltern<br />

Wenn sich das Kind ein Computerspiel wünscht, wird vielen Eltern häufig klar, dass sie<br />

von dem sehr breiten Themengebiet Games wenig Ahnung haben. Wir haben für Sie<br />

einen Überblick über die wichtigsten Genres erstellt. Text: Stephan Petersen<br />

In der Frühzeit der Computerspiele<br />

– also vermutlich in der<br />

Jugend der meisten Eltern –<br />

dominierte ein einziges Genre<br />

den Markt: das Arcadespiel.<br />

In Klassikern wie Pac-Man<br />

oder Donkey Kong ging der Spieler<br />

auf Punktejagd. Mit fortschreitender<br />

Technik wurden Computerspiele<br />

dann vielfältiger und abwechslungsreicher,<br />

neue Genres entstanden.<br />

Eine allgemeingültige Genredefinition<br />

gibt es nicht, es kommt<br />

immer wieder zu Überschneidungen<br />

und Mischgenres. Zudem be -<br />

steht jedes Genre aus mehreren<br />

Unterkatego rien. Die hier aufgeführte<br />

Einordnung gibt einen Überblick<br />

über die wichtigsten Spielkategorien,<br />

ihre Unterschiede und ihre<br />

Zielgruppe. Am Ende der Genres<br />

stehen Beispiele mit der jeweiligen<br />

Altersempfehlung von PEGI.<br />

Action<br />

Bei Actionspielen sind vor allem<br />

Re aktionsschnelligkeit und Geschicklichkeit<br />

gefordert. Meistens<br />

lenkt der Spieler eine Figur oder ein<br />

Fahrzeug und muss sich gegen Gegner<br />

behaupten. Diese variieren in<br />

den unterschiedlichen Levels und<br />

erfordern verschiedene Taktiken.<br />

Oftmals wartet am Levelende ein<br />

«Bossgegner», also ein sehr schwer<br />

zu besiegender Gegner.<br />

Das Action-Genre umfasst<br />

höchst unterschiedliche Untergenres.<br />

So besiegt der Spieler in Shoo-<br />

tern und Shoot'em ups seine Gegner<br />

mit Schusswaffen, während sich in<br />

einem Beat'em up, auch «Prügelspiel»<br />

genannt, Kontrahenten in<br />

einer Art Arena im Nahkampf attackieren.<br />

Wenn in der Vergangenheit<br />

über Gewalt in Computerspielen<br />

diskutiert wurde, dienten fast immer<br />

die Shooter als Negativbeispiel. Der<br />

Gewaltgrad ist insbesondere in Ego-<br />

Shootern hoch, so dass viele Titel<br />

erst ab 18 empfohlen sind.<br />

Ein anderes Untergenre sind die<br />

Jump'n Runs, bei denen man mit der<br />

Spielfigur Hindernisse durch akrobatische<br />

Sprünge überwindet und<br />

virtuelle Punkte sammelt. Jump'n<br />

Runs sind im Kern kindgerechte<br />

Spiele mit fantasievollen Welten und<br />

skurrilen Figuren. Der Gewaltgrad,<br />

wenn überhaupt vorhanden, ist<br />

meistens sehr abstrakt.<br />

Beispiele: Super Smash Bros. (Beat'<br />

em up, ab 12), Unravel (Jump'n Run,<br />

ab 7), Splatoon (Shooter, ab 7).<br />

Für wen geeignet? Prinzipiell: für<br />

Jugendliche mit sehr schnellen Daumen<br />

und ausgeglichenem Ge müt. Da<br />

sich ein harmloses Jump'n-Run-Spiel<br />

ganz grundsätzlich von einem blutigen<br />

Shooter unterscheidet, gilt: Bei<br />

Action-Spielen genau hinsehen und<br />

PEGI- oder USK-Hinweise unbedingt<br />

beachten. Wenn sich die Angaben der<br />

Siegel unterscheiden, lieber auf die<br />

strengere Empfehlung vertrauen. Am<br />

besten vorher mal selbst Probe spielen<br />

und nachfragen, was dem Kind daran<br />

gefällt.<br />

Gerade bei Actionspielen sind<br />

die Unterschiede riesig. Also<br />

genau hinsehen und am besten<br />

selbst Probe spielen.<br />

Strategie<br />

In diesem Genre sind taktisches und<br />

strategisches Geschick gefragt. In<br />

Runden- und Echtzeitstrategiespielen<br />

steuert man Einheiten und versucht,<br />

die des Gegners zu schlagen. Häufig<br />

kommt hierbei das Schere-Stein-<br />

Papier-Prinzip zur Anwendung, so<br />

dass es keine übermächtigen Einheiten<br />

gibt. Die Spannbreite reicht von<br />

fantasyartigen bis hin zu historischen<br />

und für Kinder bedenklichen<br />

Themen wie etwa dem Zweiten<br />

Weltkrieg.<br />

Friedlicher geht es meist im<br />

Aufbauspiel zu. Hier lenkt der Spieler<br />

etwa die Geschicke eines mittelalterlichen<br />

Dorfes oder einer Stadt.<br />

Er errichtet Gebäude und sieht sich<br />

mit verschiedenen Problemen konfrontiert,<br />

die es zu lösen gilt – zum<br />

Beispiel wenn bestimmte Waren im<br />

Dorf plötzlich knapp werden und<br />

die Bewohner nicht hungern sollen.<br />

Beispiele: Toy Soldiers (Echzeitstrategie,<br />

ab 12), Anno 2205 (Aufbaustrategie,<br />

ab 7), Tropico 5 (Aufbaustrategie,<br />

ab 16).<br />

Für wen geeignet? Jugendliche mit<br />

Zeit und Geduld. Meistens gefallen<br />

diese Games Eltern gut, weil die Kin-<br />

78 November <strong>2016</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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