Eine Frage – drei Meinungen Unsere Tochter, 14, trifft sich jeden Samstag mit ihren Freundinnen in der Stadt, um Jungs kennenzulernen. Ohne High Heels, Minirock und Make-up geht das nicht. Unserer Meinung nach ein bisschen zu viel des Guten – sie sieht mitunter ziemlich billig aus. Was sollen wir tun? Karin, 45, Bern Nicole Althaus Hmm. Wer hat Ihrer Tochter denn die High Heels und den Minirock gekauft? Bekommt sie so viel Sackgeld? Oder sah das Outfit in der Garderobe in ihren Augen weniger billig aus? Eltern haben bei den Kleidern mitzureden, zumindest solange sie sie finanzieren. Doch vergessen Sie nicht: Teenager brauchen die Freiheit, sich auszuprobieren, mit ihrer Weiblichkeit zu spielen. Das sieht für jede Elterngeneration zuweilen billig aus. Tonia von Gunten Sagen Sie Ihrer Tochter, was Sie von ihren Ausgeh-Klamotten halten. Kaufen Sie ihr Jeans, T-Shirt, Pulli, Jacke, gute Schuhe sowie Sportklamotten. Unternehmen Sie in Zukunft jeden zweiten Samstag etwas zusammen. Als Familie, mit oder auch ohne die Freundinnen. Bieten Sie zum billigen Aussehen ein neues Kontrastprogramm! Peter Schneider Sie könnten ihr ein Paar Louboutins, einen Minirock von Prada und einen dezenten Lippenstift von Dior schenken – und schon wird Ihr Töchterchen viel, viel teurer aussehen. Aber das ist vermutlich nicht das Gegenteil von dem, was sie mit «billig» meinen. Wenn Sie Ihrer Tochter mitteilen, dass sie in ihrem Outfit aussieht wie die 13-jährige Jodie Foster in «Taxi Driver», wird sie Sie vermutlich nur verständnislos anschauen. Erstens weil sie nicht weiss, wer Jodie Foster ist und was das mit Taxifahren zu tun hat; zweitens weil solche pubertäre Hypersexualisierung nur funktioniert, solange die Pubertierenden nicht wissen, was sie tun. Sparen Sie sich also Grundsatzdebatten und machen Sie allenfalls einen brauchbaren Vorschlag zu einem etwas weniger billigen Styling. Nicole Althaus, 47, ist Kolumnistin, Autorin und Mitglied der Chefredaktion der «NZZ am Sonntag». Zuvor war sie Chefredaktorin von «wir eltern» und hat den Mamablog auf «Tagesanzeiger.ch» initiiert und geleitet. Nicole Althaus ist Mutter von zwei Kindern, 16 und 12. Tonia von Gunten, 42, ist Elterncoach, Pädagogin und Buchautorin. Sie leitet elternpower.ch, ein Programm, das frische Energie in die Familien bringen und Eltern in ihrer Beziehungskompetenz stärken möchte. Tonia von Gunten ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern, 9 und 6. Peter Schneider, 58, ist praktizierender Psychoanalytiker, Autor und SRF-Satiriker («Die andere Presseschau»). Er lehrt als Privatdozent für klinische Psychologie an der Uni Zürich und ist Professor für Entwicklungspsychologie an der Uni Bremen. Peter Schneider ist Vater eines erwachsenen Sohnes. Haben Sie auch eine Frage? Schreiben Sie eine E-Mail an: redaktion@fritzundfraenzi.ch Bilder: Anne Gabriel-Jürgens / 13 Photo, Pino Stranieri, HO 90 November <strong>2016</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
NATÜRLICH STARK BEI SINUSITIS Mehr Informationen finden Sie unter: www.emser.ch/sinusitis STARKE WIRKUNG — 100% natürlich kein Gewöhnungseffekt abschwellend und regenerierend — — Siemens & Co, D-56<strong>11</strong>9 Bad Ems