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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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unwirtschaftlichen Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbereich, wie die Altenpflege nun einmal ist, so<br />

umgestalten kann, dass man jetzt sogar ordentlich Geld damit verdient. Die Einführung<br />

der Pflegeversicherung macht es möglich, die Dienstleistung Altenpflege profitabel zu<br />

kommerzialisieren <strong>und</strong> dabei eine ganze Reihe von neuen Arbeitsplätzen zu schaffen.<br />

Prima würde da mancher sagen! - In Zeiten wirtschaftlicher Talfahrt <strong>und</strong> Insolvenzen der<br />

Betriebe, mit steigender Arbeitslosigkeit, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen, <strong>und</strong> wenn<br />

durch die Pflegeversicherung, eine gute Lösung dem Arbeitsplatzabbau zu begegnen!<br />

Doch näher betrachtet entpuppt sich die Pflegeversicherung als Lückenbüßer der<br />

Gesellschaft, Arbeitsplätze unter <strong>Aus</strong>nutzung der Hilfebedürftigkeit älterer Menschen auf<br />

dem Rücken von uns allen zu schaffen. Und die Pflegeversicherung trägt maßgeblich<br />

dazu bei, die gesellschaftlichen Verwerfungen noch schärfer werden zu lassen.<br />

Dafür gibt es Ursachen: Arbeitsplätze werden durch die Pflegeversicherung geschaffen,<br />

jedoch ist der gesamte Markt Pflege ein Wirtschaftssektor, der die akkumulierten Mittel<br />

(Mehrwert) der Gesellschaft verbraucht. Die wirtschaftliche Kraft eines Landes entfaltet<br />

sich aus der Produktion materieller Güter. Deshalb sind die Industrienationen auch die<br />

reicheren Nationen der Erde. Hinter jeder Mark in Deutschland, muss im gleichem Wert<br />

ein geschaffenes Produkt stehen. Wenn mehr Geld unter der Bevölkerung kursiert, als<br />

Waren produziert werden, verfällt der Wert des Geldes; Ergebnis Inflation. Da die<br />

Pflege von alten Menschen aber kein Produktionsbetrieb ist, lebt sie verständlicherweise<br />

vom produzierten Mehrwert der Gesellschaft. Es muss doch einleuchten, wenn<br />

Arbeitsplätze dort geschaffen werden, wo sie dem Volk Geld kosten, muss die Nation<br />

für diese "soziale" Arbeit die Finanzen mit erwirtschaften. Diese Umverteilung geschieht<br />

zwar durch jeden von uns über unsere Versicherungsbeiträge, jedoch ändert auch diese<br />

Tatsache nichts daran, dass jede aufgewendete Mark von der deutschen Wirtschaft erst<br />

produziert werden muss. Die Altenpflege wird folglich durch die Produktion in<br />

Deutschland, über jeden einzelnen von uns, in Form gestiegener Lohnnebenkosten,<br />

privater Bezahlung oder durch Feiertagsausgleich finanziert. Durch zusätzliche finanzielle<br />

Lohnbelastungen verteuert sich logischerweise die Arbeit, denn Lohnkosten sind die<br />

umfangreichsten Kosten eines Wirtschaftsunternehmens, durch private Bezahlung singt<br />

die Kaufkraft der Bevölkerung. Die Kapitaldecke eines Unternehmens wird belastet, was<br />

wiederum zu Entlassungen führt. Folge: Arbeitslosigkeit! Die Betriebe rationalisieren,<br />

Arbeitsplatzabbau <strong>und</strong> Transferierung von ganzen Wirtschaftszweigen in Billiglohnländer<br />

führt wieder zu größeren sozialen Belastungen. So fressen die Arbeitsplätze im<br />

Dienstleistungssektor Pflege, Arbeitsplätze in der Industrie auf. Das Sozialgefälle wird so<br />

immer stärker, weil die verbliebenen Arbeitnehmer für die Arbeitslosen <strong>und</strong> deren<br />

soziale Absicherung auch noch mitzahlen müssen. So ist schon von der Gr<strong>und</strong>struktur<br />

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