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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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Ges<strong>und</strong>heitsverantwortung in den Händen des Medizinkonzerns<br />

Auf dem 97. Ärztetag in Köln haben Mediziner gefragt: wieviel wollen die Deutschen für<br />

Ges<strong>und</strong>heit ausgeben? Die Frage ist gut, jedoch wird man niemanden finden, der sie<br />

beantworten kann, da die Einzelverantwortung durch eine kassenfinanzierte Kollektivverantwortung<br />

ersetzt worde. Würde man eine Umfrage starten, mit dem Ziel, wieviel<br />

die Deutschen für private Mobilität ausgeben wollen, würden sicherlich auch sehr<br />

unterschiedliche Ergebnisse feststellbar sein. Der Firmenchef möchte den neuesten Benz<br />

mit allen Schikanen, der Autonarr kann sich ein Leben ohne Porsche nicht vorstellen, die<br />

Studentin ist mit einer "Ente" zufrieden <strong>und</strong> die Ökoszene braucht keine Autos. Man<br />

würde jedoch erfahren können, dass sich die wenigsten Menschen unserer Zeit ein<br />

Leben ohne Auto vorstellen könnten. Ähnlich verhält es sich beim Thema Ges<strong>und</strong>heit!<br />

So viel wie es verschieden Menschen gibt, bestehen auch verschiedene Ansichten, was<br />

ein modernes Medizinsystem zur Absicherung des Krankheitsrisikos leisten muss. Ich<br />

erlebe es jeden Tag in meiner Praxis. Da gibt es Menschen die kaum die Kassenleistung<br />

in Anspruch nehmen würden, es sind auch die, die möglichst wenig zum Arzt gehen. Sie<br />

sehen ihren Gang zum Heilpraktiker als ihre persönliche Initiative, um sich ges<strong>und</strong> zu<br />

erhalten <strong>und</strong> sind durchschnittlich die am besten mitarbeitenden Patienten. Dann gibt es<br />

Patienten die nur dann bereit sind die anfallenden Kosten selbst zu tragen, wenn sie<br />

durch unheilbare Krankheit gezwungen werden. Es gibt auch solche die sich einfach mal<br />

etwas besonderes leisten wollen, Steigerung der Lebensqualität steht bei ihnen im<br />

Vordergr<strong>und</strong>, aber schöner wäre es schon, wenn es die Kasse tragen würde. Und dann<br />

gibt es die Krankenkassensklaven! Sie würde nicht einmal das nahe Ende durch eine<br />

unheilbare Krankheit bewegen, etwas selbst zu finanzieren. Es sind meist medizinabhängige<br />

Patienten, die erst einmal ihre Kasse fragen, welche Leistung sie bezahlt <strong>und</strong><br />

dann ohne zu murren das eine oder andere über sich ergehen lassen - die Hauptsache<br />

es kostet nichts. Mit dieser Gruppe meine ich nicht die Menschen, die sich<br />

wirklich keine Heilbehandlung privat leisten können! Wenn man diesen Patienten dann<br />

erzählt, dass alles was sie von der Kasse bekommen, schon längst durch sie bezahlt<br />

wurde, dann hat man den Eindruck, die gesamte Weltphilosophie dieser Menschen<br />

gestört zu haben. Nach einer repräsentativen Umfrage möchten 85 % der Deutschen<br />

eine leistungsfähige Krankenkasse die alles, also von der High-Tech-Technologie bis zur<br />

Massage vollständig bezahlt. Es ist sicherlich auch verständlich, dass die sozial<br />

Schwächeren sich mehr für ein geschlossenes Kassensystem interessieren, als finanziell<br />

besser Gestellte. Auch würde man Meinungsunterschiede zwischen Ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

chronisch Kranken feststellen müssen. Die Frage wieviel wollen die Deutschen für<br />

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