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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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Unternehmens forciert werden kann, was irrtümlich mit gestiegenen Heilaussichten in der<br />

Medizin gleichgesetzt wird. Einzelne Bereiche in der Erkennung <strong>und</strong> Behandlung von<br />

Krankheiten werden natürlich eine bessere Basis erhalten! <strong>Denken</strong> wir dabei an<br />

Transplantationen, an die Bereitstellung von Blutkonserven, die Übertragung von<br />

Röntgenaufnahmen direkt in den Operationssaal aus einer anderen Klinik, der schnellere<br />

<strong>Aus</strong>tausch von diagnostischen Ergebnissen, die bessere Lenkung von freien<br />

Bettenkapazitäten in Krankenhäusern u.v.a.m. Die Kommunikation wird die Medizin fortschrittlich<br />

verändern können, aber wird sie deshalb menschlicher <strong>und</strong><br />

patientenfre<strong>und</strong>licher werden?<br />

Ist das Telekommunikations- <strong>und</strong> Computerzeitalter geeignet den Geist der Medizin so<br />

zu verändern, dass die Menschen bewusster im Umgang mit ihrem Privateigentum<br />

Ges<strong>und</strong>heit werden <strong>und</strong> Heilung von Krankheiten immer weniger vordergründig<br />

materiellen Interessen dient? <strong>Aus</strong> den in naher Vergangenheit abgeleiteten Entwicklungen<br />

in Kliniken <strong>und</strong> Arztpraxen ist erkennbar, dass die unbestrittenen besseren<br />

Möglichkeiten der Informationsübertragung <strong>und</strong> damit die zur Effektivierung <strong>und</strong><br />

Forcierung der Leistungsfähigkeit der Medizin beitragenden Komponenten, von den<br />

negativen Aspekten bis jetzt deutlich überwuchert werden. Allein schon die Tatsache,<br />

wieviel wir als Versicherte in Zukunft Geld für die Umrüstung der medizinischen<br />

Einrichtungen ausgeben werden, lässt gewaltige Dimensionen erahnen. Irgendwo muss<br />

das Geld für die Investitionen im kommunikativen Sektor der Heilstätten doch<br />

herkommen!? Wenn die Beiträge nicht steigen sollen, dann muss die angebotene<br />

Leistungsbreite der Versicherungen eingeschränkt werden. Mit anderen Worten, der<br />

Medizinkonzern gibt das Geld für die Einrichtung moderner Telekommunikation aus, als<br />

die Mittel für Heilung <strong>und</strong> Behandlung einzusetzen. Denn an einer Tatsache wird auch<br />

das Telekommunikationszeitalter nichts ändern können, dass die Hauptarbeit zur<br />

Erreichung der Ges<strong>und</strong>heit nicht die Datenübermittlung sein kann, sondern die direkte<br />

Tätigkeit am Patienten. Dem Kranken interessiert es im Endeffekt nicht, ob die<br />

angebotene Heilleistung <strong>und</strong> andere Einflussnahmen des Arztes mit oder ohne<br />

modernster Telekommunikation verabreicht worden, sondern ob die Behandlungen <strong>und</strong><br />

Diagnosen auch zum Erfolg führen. Nur in einem verhälnismäßig kleinen Teil der<br />

angebotenen Unterstützung des Kranken werden die Betroffenen von einer besseren<br />

Vernetzung der einzelnen medizinischen Tätigkeitsfelder direkt profitieren können. Alles<br />

andere treibt im Verhältnis zur erreichbaren Erfolgsquote <strong>und</strong> Effektivität die Kosten in<br />

die Höhe. Beim Einsatz von Telekommunikationsmitteln handelt es sich meist schon um<br />

die Behandlung von Krankheiten, also Versorgungsleistungen, <strong>und</strong> damit<br />

versicherungstechnisch ausgedrückt - Risikoeintritt. Auch die berühmten Vorsorgeunter-<br />

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