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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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technische Errungenschaft vergessen hat, an ihm auszuprobieren, dann dürfte dieser<br />

Umstand sicherlich in seinem Interesse liegen. Ohne der überdimensionierten "gut<br />

gemeinten" technischen Begleitausstattung der Medizin, würde sich der Behandlungserfolg<br />

ebenso einstellen, doch dann würden nicht so viele Wirtschaftsunternehmen des<br />

Medizinkonzerns sich an seiner Krankheit ges<strong>und</strong>stoßen können.<br />

Und dies ist der entscheidende Gr<strong>und</strong> für den <strong>Aus</strong>bau des Medizinkonzerns im<br />

telekommunikativen Bereich. Die Telekommunikationsbranche hat in der Medizin eines<br />

der besten Märkte, mit der unerschütterlichen Gewissheit, dass alle technischen<br />

Erneuerungen, ob sinnvoll oder nicht sinnvoll, fein säuberlich über die Kassenbeiträge<br />

bezahlt werden. Wenn nicht über Verteuerung der Absicherung, dann bestimmt mit<br />

Leistungskürzungen! Die Computer-Tele-Vision der Zukunft sieht in etwa so aus: Der<br />

Kranke liegt in der High-Tech-Klinik, doch, der für seine Heilung bestimmte Krankenkassenbeitrag<br />

wurde schon in sein automatisches Himmelsbett investiert, in dem er<br />

durch sein Leiden, Ärzten, Krankenschwestern <strong>und</strong> Pflegern die Arbeitsplätze<br />

sichert. Durch modernster Technik überwacht, mit Internet vernetzt, in einer glänzenden<br />

Wohlstandsgesellschaft, inmitten der Geborgenheit eines riesigen Medizinkonzerns <strong>und</strong><br />

sich immer sorgenden <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lichen Ärzten, trägt der Patient so mit seinem<br />

Krankenkassenbeitrag zum <strong>Aus</strong>bau des Profit <strong>und</strong> eines ausufernden "Sozialluxus" in<br />

unserer Gesellschaft bei. Wenn er dann noch ahnen würde, dass er schon viel<br />

gesünder, oder später noch am Leben sein könnte, wenn nicht so viele Leckerbissen<br />

einer florierenden, medizinischen Wohlstandsgesellschaft auf ihn eingestürmt wären, fühlt<br />

er sich fast schon als Nationalheld. So bekommt sein Leiden <strong>und</strong> sein letzter Gang die<br />

ethische Prägung, die leider unserer Verbrauchs- <strong>und</strong> Konsumgesellschaft total<br />

abhanden gekommen ist.<br />

Doch es geht bei weitem nicht nur um den Profit in der Medizin, wenn kräftig vernetzt<br />

<strong>und</strong> veronline't wird. Die Spitzenverbände der Ärzteschaft, die Krankenkassen <strong>und</strong> der<br />

ganze machtpolitische Hofstaat des Medizinkonzerns haben alle ihr Interesse an der sich<br />

etablierenden Computer- <strong>und</strong> Telekommunikationswelt. Die Information ist heute so viel<br />

wert, wie zur Jahrh<strong>und</strong>ertwende die Dampfmaschine. Sie ist eine riesige "Produktivkraft",<br />

da sie den Produktionsprozess katalysiert <strong>und</strong> forciert, aber auch ein wichtiger<br />

Garant für die Machtentfaltung der z.Z. Herrschenden, auch in der Medizin. Heute ist<br />

eine lückenlose <strong>und</strong> umfassende Information, die wichtigste Voraussetzung, wenn es um<br />

die Entfaltung <strong>und</strong> Behauptung der Macht geht. <strong>Denken</strong> wir nur an die Medien, die in<br />

der Medizin schon zu einem beträchtlichen Machtpotential aufgelaufen sind. Bürger<br />

werden mit Informationen manipuliert, die Menschen erfahren über das Fernsehen oder<br />

den R<strong>und</strong>funk von neuen Heilmethoden (warum eigentlich nicht über ihren Arzt), welche<br />

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