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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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diese Verfahren gespart werden können <strong>und</strong> dabei das persönliche Engagement des<br />

Patienten gefördert würde, ist auf längere Sicht mit einer Kostensenkung zu rechnen.<br />

Wenn die Naturmedizin jedoch im Sinne einer Komplementärmedizin (ergänzende<br />

Medizin), als Sahnehäubchen der Schulmedizin angeboten wird, nur weil die Patienten<br />

es nicht anders wollen <strong>und</strong> weil im Trend mitschwimmen modern ist, wird sich die<br />

Kostenspirale in astronomische Dimensionen erweitern. Die Naturmedizin als ergänzende<br />

Medizin, in einem sonst kassen- <strong>und</strong> schulmedizinischen System angeboten, ist der<br />

derzeitig eingeschlagene Weg, der unweigerlich in einen fachlichen Engpass <strong>und</strong> in eine<br />

zunehmenden Kostenexplosion führen wird. <strong>Aus</strong> den genannten kassenpolitischen<br />

Erwägungen <strong>und</strong> aus Gründen des wissenschaftlichen Totalitätsanspruch der<br />

Schulmedizin versucht das Imperium die alternativen Heilmethoden in den<br />

Medizinkonzern zu integrieren <strong>und</strong> dabei die Naturheilverfahren in den Kontext der<br />

Experimentalwissenschaft einzugliedern. Alle Naturheilverfahren werden bei der Prüfung<br />

aus streng wissenschaftlicher Sicht in Einzelbetrachtung der bestimmten Heilverfahren<br />

auseinandergelegt, so dass der dialektische Zusammenhang weitestgehend verloren<br />

gehen muss. Es ist schon verw<strong>und</strong>erlich, wie Fachkräfte der Ärzteschaft mit Beharrlichkeit<br />

versuchen die natürliche Heilmethodik mit den Maßstäben der Experimentalwissenschaft<br />

zu prüfen, müssten sie doch durch ihre akademische Bildung <strong>und</strong><br />

durch ihre Erfahrung wissen, dass man lineare, kausale Ursache-Wirkungs-Beziehungen<br />

nicht zum Maßstab vernetzter, dynamischer Vorgänge machen kann. Die Naturmedizin<br />

lebt durch die endlos verb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> sich synergetisch beeinflussenden Faktoren der<br />

ursprünglichen Gesetzmäßigkeiten unseres Universums.<br />

Die wissenschaftliche Betrachtungsweise ist zwar in der Lage, Einzelprozesse recht gut<br />

zu definieren <strong>und</strong> zu entschlüsseln, doch die vielfältigen dynamischen Zusammenhänge<br />

des Organismus kann sie solange nicht erfassen, wie sie nicht alle Teilgesetze der Natur<br />

kennt. Bis der Menschheit jedes Detail unserer natürlichen Umwelt bekannt ist, wenn das<br />

überhaupt möglich ist, werden wohl noch einige Generationen von Wissenschaftlern<br />

ganze Bibliotheken von Büchern schreiben müssen, <strong>und</strong> bis dahin müssen wir uns<br />

zwangsläufig mit einer Synthese aus wissenschaftlicher Betrachtung <strong>und</strong> empirischer<br />

Toleranz begnügen.<br />

Wenn wir nun vernetzte Prozesse, wie sie in der Naturheilk<strong>und</strong>e üblich sind, mit<br />

wissenschaftlichen Maßstäben prüfen, testen oder gar beweisen wollen, nimmt sich<br />

dieses Vorhaben aus, wie der Versuch, eine bestimmte Masse eines Stoffes mit dem<br />

Bandmaß messen zu wollen. Die Maßeinheit Meter hat keine vergleichenden<br />

Beziehungen zu einem Mengen- oder Gewichtsverhältnis <strong>und</strong> ist infolgedessen nicht in<br />

der Lage, als Maßstab für die Beurteilung herangezogen zu werden. Was zur Zeit Ärzte<br />

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