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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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Kassenrezept eine Zerreißprobe verordnet wurde. Beim Blick auf einzelne, analytische<br />

Teilaspekte, wie man es im Medizinstudium lernt, verliert man als Übermenschmediziner<br />

leider den Überblick. Das nennt man in der Fachsprache: "dummstudiert". In einer<br />

vernünftigeren Medizin müsste es heißen: Zu erst kommt der Mensch, dann die<br />

medizinische Lehrmeinung <strong>und</strong> zuletzt das Geld. In unserem modernen Medizinkonzern<br />

hat man den Spieß umgedreht: Da dreht sich erst einmal alles darum, wie oder was<br />

wird bezahlt, dann kommt die Frage nach der Wissenschaftlichkeit <strong>und</strong> erst dann schaut<br />

man, wie es dem Patienten nach so viel kassenmedizinischer Wohltat geht.<br />

Beim Schlagwort Qualitätssicherung muss die Vorsorgeuntersuchung Erwähnung finden.<br />

Für den noch nicht erfahrenen Patienten in Sachen Vorsorgeuntersuchung ist die<br />

Vorbeugung eine ganz gute Sache. Denn es leuchtet fast jeden ein, dass ein zeitiges<br />

Erkennen bei den meisten Krankheiten zu besseren Behandlungs- <strong>und</strong> Heilaussichten<br />

führen kann. Doch wie sieht die Praxis der Vorsorgeuntersuchung aus? Die analytische<br />

Medizin hat ihr Medium in der rein stofflichen <strong>und</strong> körperlichen Ebene. Bei einer<br />

Untersuchung kann folglich nur das gef<strong>und</strong>en werden, was sich schon irgendwie<br />

körperlich manifestiert hat. Die meisten Krankheiten beginnen aber entweder im<br />

psychischen Bereich oder einer gestörten immateriellen, energetischen Störungen der<br />

Regulation des betreffenden Organismus - <strong>Aus</strong>nahme z.B. Unfälle. Mit anderen Worten<br />

die Organisation wird zu erst gestört, ehe der Milliardenzellenstaat "Organismus" krank<br />

wird. Wir untersuchen mit den meisten Diagnostika also niemals die Ursache, sondern<br />

das Ergebnis meist jahrelanger pathologischer Verhältnisse im Patienten. Folglich ist die<br />

Vorsorgeuntersuchung im eigentlichen Sinn eine Nachsorgeuntersuchung. Man untersucht<br />

was gewesen ist! Damit wird verständlich, dass es meist nur bei einer<br />

diagnostischen Sicherstellung <strong>und</strong> weiteren Beobachtung bleibt. Die einstige Schlussfolgerung<br />

einer Vorsorgeuntersuchung ist oft die Garantie zur weiteren Beobachtung.<br />

Mit anderen Worten - Ärzte schauen mit fachmännischen oder -weiblichen Blick <strong>und</strong><br />

natürlich wissenschaftlich zu, wie der Patient immer kränker wird. Dazu braucht aber<br />

niemand eine Vorsorgeuntersuchung. Im Gegenteil - die Menschen verlassen sich<br />

darauf, dass jemand aufpasst, <strong>und</strong> sind damit verlassen. Dazu wieder ein Fall: Eine<br />

Patientin ruft mich an wegen ihres Mannes, der starke Schmerzen hatte. Man hatte<br />

einige Tage zuvor durch CT - Aufnahmen einen Nierentumor festgestellt. Nun fragte sie<br />

mich, wie es denn möglich ist, dass plötzlich ein Tumor an der Niere zu finden sei, der<br />

schon bis in die Pleura (Rippenfell) infiltriert war. Er besuchte regelmäßig aller viertel<br />

Jahre seinen Hausarzt, der auch fürsorglich immer das Blut ihres Mannes kontrollierte.<br />

"Wie kann denn so etwas passieren? Liegt das vielleicht am Hausarzt - hat er nicht<br />

aufgepasst?" - fragte sie mich. Welcher Qualität die übrige Behandlung des Hausarztes<br />

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