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Aus meinem Denken und Wirken

Der Umbau des Sozialstaates im Rahmen der Gesundheitsversorgung

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eine Heilbehandlung individuell sinnvoll ist, wird immer nur der Patient sein können, weil<br />

er nicht wissenschaftlich prüft, sondern sich naturgemäß an der Subjektivität <strong>und</strong> dem<br />

tatsächlichen Heilerfolg orientiert. Dem Patienten interessiert es nicht, dass wenn eine<br />

Behandlung bei ihm nicht geholfen hat, der Arzt ihm erklärt, dass der Heilerfolg nach<br />

Lehrbuch <strong>und</strong> Statistik, bei einer großen Zahl von Menschen eintreffen müsste, ebenso<br />

interessiert ihn auch nicht, wenn im umgekehrten Fall, viele Patienten von einer Methode<br />

nicht geheilt werden, dadurch die Methode einer Finanzierung durch die Krankenkasse<br />

entzogen wird, obwohl er davon geheilt wurde oder Linderung bekam. Die Erfolge der<br />

Naturmedizin sind nicht mit einer genormten Leistungserbringung durchsetzbar. Jede<br />

qualitative Versorgung mit Naturmedizin auf Chipkarte muss ein Wunschtraum bleiben,<br />

weil die Krankenkasse keine Möglichkeit hat, die Leistungen so zu selektieren, dass die<br />

größte Effektivität erreicht werden kann. Der Kasse stehen, aus den schon genannten<br />

Gründen der Therapiefreiheit, diese Regulationsrechte auch nicht zu! Der notwendige<br />

wissenschaftliche Dogmatismus, um eine Leistung der Medizin kassentechnisch abrechenbar<br />

zu machen, hindert den Medizinmarkt allgemein, aber besonders im<br />

naturheilk<strong>und</strong>lichen Fachgebiet, an einer freien Entwicklung zu einem menschenwürdigen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmarkt. Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig, die freie,<br />

ungeb<strong>und</strong>ene Arzt-Patienten-Beziehung wieder herzustellen. Der Patient muss zum<br />

direkten Auftrag- <strong>und</strong> Arbeitgeber des Arztes werden. Nur dieses Verhältnis zwischen<br />

Helfer <strong>und</strong> Hilfesuchenden garantiert eine individuelle, menschliche, patientenorientierte<br />

Medizin. Zur Zeit ist die Schulmedizin dabei, eine scheinbare Öffnung für neue Wege in<br />

der Medizin zu proklamieren. Von den zu viel versprechenden Werbungen der<br />

Krankenkassen, bis hin zu, in einigen Wochenendkursen produzierten Naturheilärzten,<br />

geben sich alle den Anschein, patientenfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong> fortschrittlicher zu sein. Eine<br />

ganze Reihe von Ärzten sieht die Naturheilk<strong>und</strong>e, als eine notgedrungene Ergänzung<br />

der Schulmedizin, - "wenn nichts mehr anderes hilft". Hinter die Kulissen geschaut, wird<br />

die Wirkung der Naturheilk<strong>und</strong>e meistens nur an der Werbewirkung auf die Patienten<br />

gemessen. Das geht so weit, dass ich erst neulich von einem Arzt hörte: "Jetzt muss ich<br />

auch noch einen Naturheilk<strong>und</strong>efortbildungskurs belegen, um diesen Schnee<br />

mitzumachen - das Zeug wirkt doch sowieso nicht!" Diese Ärzte entlarven sich, als zu<br />

missachtende Trittbrettfahrer unserer Zeit, die der Naturmedizin mehr Schaden zufügen<br />

werden, als nützen. Viele Patienten glauben <strong>und</strong> hoffen, dass von den Ärzten die sich<br />

nebenbei "Heilpraktiker" nennen, das meiste Verständnis für den Heilpraktikerstand zu<br />

erwarten wäre, da sie sich auch der Naturheilk<strong>und</strong>e zugewandt haben. Sie können so<br />

gar nicht verstehen, dass diese Ärzte oft die erbitterten Gegner der Heilpraktiker sind.<br />

Diese Kollegen sind oft genug, außer ein paar <strong>Aus</strong>nahmen, nicht deshalb der Naturheil-<br />

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