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Cruiser im Dezember 2016 (Doppelnummer Winter)

Cruiser in GOLD! Aber nicht nur das Cover ist hübsch, auch der Inhalt! Alles rund ums Reisen, LGBT Gruppen in Osteuropa und: Warum sind wir eigentlich schwul?

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Thema<br />

Kirche & Homosexualität<br />

25<br />

schen Republik hielten die Gruppen weitgehend<br />

(kirchen-)politische Aktivitäten für<br />

aussichtslos, internationale Kontakte wurden<br />

nicht gesucht. Man konzentrierte sich<br />

eher auf die Stärkung der Spiritualität der<br />

Mitglieder und wollte keinen Kontakt mit<br />

dem European Forum.<br />

Ein erster Aufbruch aus dieser Situation<br />

geschah in Polen, wo sich die 2010 die<br />

Gruppe «Wiara i Tęcza» (Glaube und Regenbogen)<br />

gründete. Sie versuchte eine Mischung<br />

aus spiritueller Stärkung ihrer Mitglieder<br />

und kirchenpolitischem Dialog mit<br />

Priestern und Bischöfen. Der Erfolgt gibt<br />

ihnen Recht, denn inzwischen gibt es dort<br />

zehn lokale Gruppen.<br />

Überraschenderweise änderte sich<br />

2015/16 auch die Ausrichtung mehrerer<br />

Gruppen in Ostmitteleuropa, die überwiegend<br />

aus katholischen LGBTs bestehen. Dieser<br />

Umschwung mit der Suche internationaler<br />

Kontakte dürfte einerseits durch die<br />

Mobilisierung <strong>im</strong> Zusammenhang mit den<br />

Christliche Lesben, Schwule,<br />

Bisexuelle und Trans-<br />

Leute sind quasi auf der<br />

Suche nach einer He<strong>im</strong>at<br />

<strong>im</strong> Niemandsland.<br />

Volksabst<strong>im</strong>mungen über die Definition der<br />

Ehe in der Verfassung (Kroatien, Slowakei)<br />

begründet sein, andererseits aber auch mit<br />

dem Papst Franziskus-Effekt und den Debatten<br />

bei den Familiensynoden (2014–15).<br />

Herausforderungen<br />

Christliche Lesben, Schwule, Bisexuelle und<br />

Trans-Leute sind quasi auf der Suche nach<br />

einer He<strong>im</strong>at <strong>im</strong> Niemandsland. Sie<br />

befinden sich zwischen den Frontlinien des<br />

Kulturkampfes zwischen einer säkularen<br />

LGBT-Bewegung einerseits und konservativen<br />

Kirchen andererseits, die sie als Sünder<br />

verdammen. Entscheidend für die Gründung<br />

einer christlichen LGBT-Gruppe ist,<br />

dass ihre Gründerinnen und Mitglieder in<br />

ihren christlichen Traditionen das Potential<br />

dafür spüren, dass sich die Kirche in der<br />

Homosexuellenfrage reformieren und umkehren<br />

kann. Zudem müssen sie bereit sein,<br />

für ihre Vision längere Durststrecken zu<br />

überstehen, in denen sich alle Kraft darauf<br />

konzentriert, sich spirituell über Wasser zu<br />

halten und die Hoffnung nicht zu verlieren,<br />

dass Glaube und Sexualität bzw. ➔<br />

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