FLUG REVUE 01/2017
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Take-Off<br />
Airbus liefert das 10 000. Flugzeug aus<br />
Hamburgs Halle 9<br />
wurde zum Vorbild<br />
für die A320-<br />
Endmontagen in<br />
Tianjin und Mobile.<br />
DEUTSCH-<br />
LAND<br />
BAUT MIT<br />
Vor fünf Dekaden waren<br />
wir ein kleines Start-up-<br />
Unternehmen“, erinnerte<br />
sich Airbus-Konzernchef Tom Enders bei<br />
der feierlichen Übergabe des 10000. Airbus-Passagierflugzeugs<br />
am 14. Oktober<br />
2<strong>01</strong>6. „In den siebziger Jahren hatten wir<br />
in manchen Jahren mehr Absagen als Bestellungen<br />
und haben manchmal nur ein<br />
halbes Flugzeug im Jahr gebaut. Heute<br />
liefern wir 600 Flugzeuge pro Jahr aus!“<br />
Es habe 19 Jahre lang gedauert, die ersten<br />
1000 Flugzeuge zu liefern. Vor neun<br />
Jahren sei man bei der 5000. Auslieferung<br />
angelangt und nun stehe bereits die<br />
10 000. auf dem Programm; es ist die insgesamt<br />
sechste A350-900 für Singapore<br />
Airlines.<br />
„Der heutige Nieselregen verheißt in<br />
China Wohlstand“, lobte SIA-Vorstandschef<br />
Goh Choon Phong mit asiatischer<br />
Höflichkeit das trübe Toulouser Herbstwetter.<br />
„Ich gratuliere Airbus von Herzen.<br />
Wir haben eine lange Arbeitsbeziehung<br />
mit Airbus durch alle Ebenen hindurch.<br />
Sie basiert auf Vertrauen.“ Singapore<br />
Airlines kooperiere auch bei<br />
Wartung und Training mit dem Hersteller.<br />
„Ein phänomenaler Erfolg!“, meinte<br />
Goh Choon Phong. „Mit unserer A350<br />
schaffen wir mehr Routen nonstop und<br />
machen unser Drehkreuz Changi besser.<br />
Damit steigern wir unseren Wert.“<br />
Die Ziele San Francisco sowie künftig<br />
Los Angeles und New York wird SIA<br />
mit dem neuen Zweistrahler bedienen.<br />
Sie hat dazu 61 Flugzeuge, darunter sieben<br />
in der Ultralangstrecken-Variante,<br />
bestellt. Der SIA-Chef kündigte aber<br />
auch an, dass seine Airline, einst weltweiter<br />
Erstbetreiber der A380, auch dem<br />
größten Airbus-Muster treu bleibe.<br />
„2<strong>01</strong>7 erhalten wir die nächsten fünf<br />
Flugzeuge mit einer völlig neuen Kabine.<br />
Wenn die herauskommt, wird sie einen<br />
Wow-Faktor erzeugen und branchenweit<br />
führend sein.“<br />
Schon heute sitzen zehn Prozent aller<br />
Fluggäste in London-Heathrow in einer<br />
A380, sagte der Airbus-Geschäftsführer<br />
für den Kundenbereich, John Leahy. Nur<br />
mit größtmöglichen Flugzeugen könne<br />
man auf slot-beschränkten Airports<br />
überhaupt noch wachsen. Der New Yorker<br />
mit irischen Wurzeln wurde bei Airbus<br />
intern noch belächelt, als er 1995<br />
ankündigte, bis zum Jahr 2000 die Hälfte<br />
des einst von Boeing, Lockheed und Mc-<br />
Donnell Douglas beherrschten Marktes<br />
für Airbus zu erobern. Dafür hatte er<br />
stark steigende Produktionsraten verlangt.<br />
Leahys Erfolgsrezept: für jeden<br />
Kunden maßgeschneiderte Verträge, Respekt<br />
und Loyalität auch gegenüber<br />
Branchenneulingen, überzeugende Präsentationen<br />
mit tiefer Fachkenntnis und<br />
unermüdlicher persönlicher Einsatz mit<br />
häufigen Kundenbesuchen. Der schlagfertige<br />
Leahy ist seit 1985 bei Airbus und<br />
für den Aufstieg des europäischen Herstellers<br />
wesentlich mitverantwortlich.<br />
„John und sein Team haben die Mehrzahl<br />
der jetzt gelieferten 10 000 Flugzeuge,<br />
etwa 8800, verkauft“, lobte Tom Enders.<br />
„Die nächsten 10 000 Flugzeuge<br />
bauen wir dann aber in viel mehr Varianten<br />
und Versionen als bisher“, blickte der<br />
Konzernchef voraus. „Unsere Flugzeuge<br />
20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>7<br />
www.flugrevue.de