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FLUG REVUE 01/2017

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Technik<br />

Triebwerksdemonstrator SAGE 4<br />

stärktem Kunststoff mit Teflonschaum<br />

erprobt. „Sie halten rund 100 Grad Celsius<br />

mehr aus als die bisher im Verdichterbereich<br />

eingesetzten Kunststoffe“,<br />

sagt Wulf. Gleichzeitig seien sie leichter<br />

und teilweise sogar günstiger in der Fertigung<br />

als Bauteile aus Metall. „Die Tests<br />

waren sehr erfolgreich. Wir haben die<br />

Dichtungsträger anschließend auf Risse<br />

und interne Beschädigungen geprüft und<br />

keine negativen Erkenntnisse gewonnen.“<br />

Matthew Denmead, Entwicklungsingenieur<br />

bei Meggitt, ist überzeugt,<br />

dass sich das neue Material in Triebwerken<br />

durchsetzen wird: „Durch die deutliche<br />

Gewichtseinsparung haben<br />

Kohlefasern gerade<br />

in Hochtemperaturbereichen<br />

großes Potenzial.“<br />

Zum Einsatz<br />

kamen im Hochdruckverdichter<br />

zudem additiv gefertigte<br />

Dichtungsträ-<br />

ger aus einer Nickel-Basislegierung. Sie<br />

wurden bei Testläufen mit konventionellen<br />

Dichtungsträgern aus zusammengelöteten<br />

Blechen verglichen – ebenfalls<br />

mit positiven Ergebnissen. Solche gedruckten<br />

Dichtungsträger könnten schon<br />

bald per selektivem Laserschmelzverfahren<br />

in Serie gefertigt werden, so MTU.<br />

Um den Wirkungsgrad des Hochdruckverdichters<br />

weiter zu verbessern,<br />

wurde auch der Strömungswiderstand<br />

verringert. Dafür wurden die Oberflächen<br />

von rotierenden und nicht-rotierenden<br />

Verdichterschaufeln poliert und<br />

mit einem Erosionsschutz versehen.<br />

In der Niederdruckturbine<br />

wurde das Design der „Outer<br />

Die Niederdruckturbine<br />

ist sehr<br />

hohen Temperaturen<br />

und Drehzahlen ausgesetzt.<br />

Die Laufschaufeln<br />

der dritten<br />

Stufe bestehen aus<br />

Titanaluminid.<br />

Cavities“ angepasst. Das sind die offenen<br />

Räume zwischen dem eigentlichen<br />

Gaskanal und den statischen Gehäusebauteilen,<br />

die üblicherweise mit Hilfe<br />

von Labyrinthdichtungen zwischen dem<br />

Gehäuse und dem äußeren Schaufeldeckband<br />

abgedichtet werden. „Dadurch<br />

können die Leckageströme besser<br />

kanalisiert und Strömungsverluste verringert<br />

werden“, sagt Wulf. Zudem wurde<br />

das Gehäuse überarbeitet und mit einer<br />

veränderten Kühlluftführung versehen.<br />

Die Ingenieure optimierten auch<br />

die Schaufeln aerodynamisch, was zu<br />

dünneren Kanten führt. Ebenfalls erprobt<br />

wurde ein neu entwickeltes Dämpfungssystem<br />

für die erste Laufschaufelstufe.<br />

Nicht nur im Hochdruckverdichter,<br />

auch im Turbinenbereich wurden neue<br />

Dichtungstechnologien untersucht.<br />

„Erstmals haben wir in der schnelllaufenden<br />

Niederdruckturbine Bürstendichtungen<br />

eingesetzt“, erklärt Wulf. Bürstendichtungen<br />

bestehen aus tausenden<br />

Am 1. Juli 2<strong>01</strong>6 nahm Swiss als erste Airline die<br />

Bombardier CS100 mit PW1500G-Antrieb in Empfang.<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Januar 2<strong>01</strong>7<br />

www.flugrevue.de

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