Industrielle Automation 5/2015
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Feinmechanische Kompetenz<br />
bei Schneider-Kreuznach<br />
Dr. Josef Staub (re.), Geschäftsführer Entwicklung und Vertrieb sowie Wolfgang Selzer,<br />
Geschäftsführer Produktion, Verwaltung und Supply Chain Management sehen sich gestärkt<br />
für die künftigen Herausforderungen in den globalen Märkten<br />
Seit Jahren zählt die Schneider-Unternehmensgruppe zu den Weltmarktführern<br />
im Bereich der optischen Feinmechanik und Messtechnik.<br />
Was dieses Unternehmen so erfolgreich macht: Neben erstklassischer<br />
Entwicklungsstrategie der Blick auf neue Wachstumssegmente und<br />
der Mut sich neu auszurichten.<br />
Bereits seit 1913 steht die Jos. Schneider<br />
Optische Werke GmbH, kurz Schneider-<br />
Kreuznach, für höchste Qualität optischer<br />
Systeme: von fotografischen Hochleistungsobjektiven,<br />
Kino-Projektions- und<br />
Aufnahmeobjektiven, Industrieoptiken bis<br />
hin zu feinmechanischen Systemen. Stets<br />
stehen Genauigkeit, mechanische Robustheit,<br />
höchste Präzision und vor allem bei<br />
Industrieoptiken absolute Gleichmäßigkeit<br />
in Serie und Nachproduktion im Einklang<br />
miteinander. Dieses Spezialwissen ist sogar<br />
so gefragt, dass Schneider-Kreuznach auch<br />
für andere Marktteilnehmer Messgeräte<br />
und Optikkomponenten herstellt. Heute<br />
zählen zur Unternehmensgruppe die Jos.<br />
Schneider Optische Werke und die Tochtergesellschaften<br />
Pentacon (Dresden), Schneider-Optics<br />
(USA), Schneider Asia Pacific<br />
(Hongkong) sowie Schneider Optical<br />
Technologies (Shenzhen).<br />
Drei tragfähige Säulen<br />
Um den zukünftigen Herausforderungen<br />
gewachsen zu sein und weiter<br />
auf Erfolgskurs bleiben zu können,<br />
hat Schneider-Kreuznach seine<br />
Unternehmensstruktur neu ausgerichtet.<br />
Zu den beiden Geschäftsfeldern<br />
Film & Photo sowie Imaging<br />
Systems ist als dritter Bereich Precision<br />
Engineering hinzugekommen. Die fein -<br />
mechanische Kompetenz des Optikspezialisten<br />
erhält damit ein eigenständiges Gewicht.<br />
„Wir verändern uns mit dem starken<br />
Industriegeschäft und erwarten hier weiteres<br />
Wachstum“, sagt Dr. Josef Staub, der für<br />
Entwicklung und Vertrieb zuständige Geschäftsführer.<br />
Die Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
machen sich am Stammsitz Bad<br />
Kreuznach am meisten bemerkbar: Allein in<br />
Die Xenon-Ruby Objektive sind in vier Brennweiten verfügbar<br />
und eignen sich u. a. für den Einsatz in der 2-D-/3-D-Vermessung,<br />
in Überwachungssystemen und in Machine Vision-Anwendungen<br />
den ersten fünf Monaten des laufenden<br />
Jahres erzielte die Mutter gesellschaft einen<br />
höheren Umsatz als in den ersten beiden<br />
Quartalen des Jahres 2014.<br />
Wachstumsimpulse für<br />
industrielle Entwicklungen<br />
Vor allem bei Produkten für industrielle Anwendungen<br />
erwartet das Unternehmen weitere<br />
Wachstumsimpulse. Entwicklungs- und<br />
Produktionspartnerschaften im Bereich<br />
Imaging Systems sollen diesen Trend weiter<br />
voranbringen. Insbesondere geht es dabei<br />
um die Branchen Automo tive, Security sowie<br />
Medizintechnik, für die optische Systeme<br />
immer bedeutender werden. Im Bereich<br />
Precision Engineering produziert das Unternehmen<br />
z. B. hochgenaue Präzisionsspritzgussteile<br />
mit optischen Anforderungen für<br />
Automobilsensoren sowie komplexe Prüfanlagen<br />
für die optische Qualitätskontrolle.<br />
Kompaktobjektive in<br />
Machine Vision-Anwendungen<br />
Mit der Entwicklung, Fertigung und dem<br />
Vertrieb optischer und feinmechanischer<br />
Komponenten und Baugruppen für Machine<br />
Vision und andere Anwendungen der<br />
Signal verarbeitung ist Schneider-Kreuznach<br />
hoch im Kurs. Die hochqualitativen optischen<br />
Lösungen für die Bildverarbeitung<br />
unterstützen System integratoren und Maschinenhersteller<br />
bei der Verbesserung ihrer<br />
Bildverarbeitungssysteme. Eine der neuen<br />
Entwicklungen sind die kompakten Xenon-<br />
Ruby C-MountObjektive, die für einen Bildkreisdurchmesser<br />
von 1/1,8" (9 mm) optimiert<br />
sind. Die robuste Mechanik mit der<br />
Wir wollen nicht nur im Film- und<br />
Fotobereich so nah wie möglich am<br />
Markt sein, sondern vor allem<br />
auch bei Anwendungen in der<br />
Industrie.<br />
Dr. Ralf Mayer leitet die Entwicklung<br />
bei Schneider-Kreuznach<br />
Möglichkeit, Blende und Fokus sicher und<br />
vibrationsstabil zu fixieren, gewährleistet<br />
die Nutzung einer sehr hohen und gleichmäßigen<br />
Abbildungsleistung über den<br />
gesamten Sensor. Bei einem Abbildungsmaßstab<br />
von ß´ = 0.1 bis unendlich können<br />
kameraseitig Pixel von 2,5 μm Größe aufgelöst<br />
werden. Wir dürfen also gespannt sein,<br />
mit welchen Innovationen uns das Unternehmen<br />
in Zukunft erreichen wird. Nicht<br />
ohne Grund werden werden die Objektive<br />
aus der normalen Serien produktion heraus<br />
gern auch im Weltraum eingesetzt. (ni)<br />
www.schneiderkreuznach.com<br />
62 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2015</strong>