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Industrielle Automation 5/2015

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Ein Unternehmen<br />

mit Blick fürs Detail<br />

Seit der erste Prototyp des Partikelmesssystems<br />

vorgestellt wurde, ist das Interesse daran groß. Eine<br />

fotooptische Sonde mit integrierter Bildanalyse ist in<br />

der Lage, kleinste Partikel wie Tropfen oder Gas-Blasen<br />

in Echtzeit zu vermessen. Dies ermöglicht erstmals eine<br />

präzise automatische online-Bildanalyse der Partikelgrößen<br />

und Verteilungen in Mehrphasensystemen.<br />

Das Berliner Start-up Sopat (Smart Online Particle Analysis<br />

Technology) entwickelte eine fotooptische Sonde mit integrierter<br />

Bildverarbeitungssoftware. Sie liefert in Echtzeit Bilder kleinster<br />

Partikel und macht damit Fehler und Abweichungen in<br />

der Produktion, z. B. bei Pigmenten in Lack oder Luftblasen<br />

in Schlagsahne sichtbar. Dies erlaubt Anlagenbetreibern,<br />

ihre Produktionsprozesse zu optimieren sowie sie effizienter<br />

und sicherer zu gestalten.<br />

Ob in der Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- oder Kosmetikindustrie:<br />

Bei allen Produktionsverfahren tragen Größe und Verteilung von<br />

Partikeln wie Tropfen, Kristalle, Granulat, Zellen, Körner oder Gasblasen<br />

maßgeblich zur Produktqualität oder Produktionseffizienz<br />

bei. Mit einem speziellen Messsystem, das auf einer Bildanalyse<br />

basiert, sorgt Sopat dafür, dass Charakterisierung und Analyse der<br />

Partikel selbst unter widrigen Bedingungen in der industriellen<br />

Produktion möglich werden.<br />

Sopat wurde 2012 von Dr. Sebastian Maaß, Jürgen Rojahn und Jörn<br />

Emmerich gegründet. Inzwischen hat das Team 18 Mitarbeiter und<br />

kooperiert mit Unternehmen wie BASF, BP, Shell sowie diversen<br />

Mittelständlern in der DACh-Region und Forschungsinstituten. Die<br />

Achema in Frankfurt im Juni <strong>2015</strong> zeigte deutlich, wie groß und<br />

vielschichtig die Nachfragen nach einem solchen System sind. Die<br />

Anwendungen reichen von der Blasengrößenüberwachung während<br />

der Schlagsahneherstellung über PVC-Granulate bis hin zu nachwachsenden<br />

Rohstoffen wie Bio-Diesel. Es gibt folglich verschiedenste<br />

Anwendungsmöglichkeiten. Durch eine Art Baukastensystem<br />

aus Hardware, Software, Service und Support ist das Unternehmen<br />

schnell und individualisiert in der Lage, optimale Prozessüberwachungslösungen<br />

zu bieten.<br />

Der erste Prototyp des Sopat-Systems wurde durch Dr. Sebastian<br />

Maaß während seiner Promotion an der TU-Berlin zusammen mit<br />

seinem Gründungspartner Jürgen Rojahn entwickelt. Die Analysen<br />

und Messungen von Partikeln werden üblicherweise im Labor<br />

unter dem Mikroskop oder alternativen Technologien durchgeführt.<br />

Der Nachteil dabei ist, wenn man Partikel aus einer Produktion<br />

entnimmt und damit ins Labor geht, verändert sich die Probe<br />

dramatisch. Man erhält also nicht mehr die Information, die man<br />

benötigt. Dass diese Vorgehensweise nicht zufriedenstellend ist,<br />

hat Dr. Maaß selbst während seiner Forschungsarbeiten an der TU<br />

Berlin erlebt. Es lag daher auf der Hand, die Partikel in ihrem Umfeld,<br />

also im Produktionsprozess, zu messen. Das sollte mithilfe von<br />

Fotos möglich sein. So wurden die Tropfen in dem von Dr. Maaß<br />

untersuchten Polymerisations- und Extraktionsprozessen mit einem<br />

In-situ-Mikroskop aufgenommen. Verwendet werden hierfür modernste<br />

Kamera- und Linsentechnologien, kombiniert mit industriell<br />

erprobter Beleuchtungs- und Computertechnologie. Das Problem<br />

war dabei die anschließende, stundenlange, manuelle Analyse der<br />

Partikel auf den Bildern. Gemeinsam mit dem technischen Informatiker<br />

Jürgen Rojahn wurde das System mit einer verfahrenstechnischen<br />

Algorithmik weiter optimiert. Das Ergebnis war eine Software,<br />

die eine vollautomatische online-Bildanalyse und Auswertung<br />

ermöglichte. Seitdem lassen sich mit Echtzeit-Informationen<br />

verfahrenstechnische Prozesse komfortabler regeln und optimieren.<br />

www.sopat.de<br />

74 INDUSTRIELLE AUTOMATION 5/<strong>2015</strong>

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