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SPORTaktiv Februar 2017

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OUTDOOR<br />

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SERIE<br />

ATTACKE!<br />

„DIE RENNEN LOS WIE DIE WAHNSINNIGEN“, hatte Veranstalter Roland Kurz gewarnt<br />

und zum eher gemütlichen Beginn geraten. Gar nicht einfach, wenn die Meute losgelassen<br />

wird und man mitten drin steckt. Wie unser Redakteur und Skitourenwettkampf-<br />

Neuling Klaus Höfler im Jänner bei der „Mountain Attack“ in Saalbach-Hinterglemm.<br />

Als gäbe es am Orts ende etwas<br />

in begrenzter Menge gratis,<br />

hetzen die Starter los. Und<br />

zwar alle: Ski in der einen,<br />

Stöcke in der anderen Hand – so sprinten<br />

1.100 die Dorfstraße im Zentrum<br />

Saalbachs hinunter, biegen in die<br />

Schulstraße ein, hasten an Pfarramt,<br />

Supermarkt und der Mehrzweckhalle<br />

vorbei. Über eine kleine Brücke führt<br />

die „Laufbahn“ über die Saalach. Und<br />

dann beginnt sie eigentlich erst richtig,<br />

die Mountain Attack.<br />

STREIF ODER SUPER BOWL?<br />

Sie gilt als die „Streif“ des Skibergsteigens.<br />

Als Superlativ, was Härte angeht.<br />

Als ultimativer Leistungstest für die<br />

Elite. Und wohl nicht als optimale Kulisse<br />

für Anfänger. Aber für diese Erkenntnis<br />

ist es zu spät. Vor einem liegt<br />

der Wahnsinn. Die Teilnehmer können<br />

entweder eine gut 40 Kilometer<br />

lange Tour über sechs Gipfel und 3.008<br />

Höhenmeter – die Königsdisziplin –<br />

wählen. Oder eine 25-Kilometer-Runde<br />

über vier Gipfel und 2.000 Höhenmeter.<br />

Oder einfach „nur“ den<br />

Bergsprint absolvieren über die ersten<br />

1.000 Höhenmeter, die sich vor den<br />

Startern zum Saalbacher Hausberg aufbauen:<br />

dem Schattberg.<br />

Schon hier zieht sich das Feld weit<br />

auseinander. Vorne weg stürmt die<br />

professionelle Extraklasse, in der Mitte<br />

ehrgeizige Amateurathleten, dahinter<br />

ambitionerte Hobbysportler.<br />

Nur aus bewegungstherapeutischen<br />

Gründen ist hier keiner am Start. Und<br />

wenn, würde er es schon beim ersten<br />

Anstieg bitter bereuen. Was man sich<br />

da eigentlich angetan hat, fragt man<br />

sich als Freizeittourengeher ohnehin<br />

bald einmal. „Es ist die Super Bowl des<br />

Tourenskisports“, hatte Roland Kurz<br />

gemeint. Genauso fühlt es sich an.<br />

Vor 19 Jahren hatte Kurz die Idee<br />

für diesen Wettkampf quer durch das<br />

Skigebiet Saalbach-Hinterglemm. Das<br />

Konzept ist relativ einfach: Auf direktem<br />

Weg rauf zu allen Bergstationen,<br />

die links und rechts hoch über den Skiorten<br />

Saalbach und Hinterglemm liegen.<br />

Dazwischen rasante Abfahrten<br />

auf den Pisten. Und durch die Dunkelheit.<br />

Denn nachdem der Start erst nach<br />

dem Ende des Skiliftbetriebs erfolgt<br />

und die Sonne Mitte Jänner schon früh<br />

hinter die Horizontkante plumpst,<br />

wird es schnell finster.<br />

Möglichst lichtstarke Stirnlampen<br />

gehören da zur Pflichtausrüstung.<br />

Auch Harscheisen empfehlen sich für<br />

die teils pickelharte Steilwand vulgo<br />

Skipiste hinauf zur ersten Bergankunft<br />

am Schattberg-Ost. Die Durchquerung<br />

der Schattbergmulde – eine kurze Abfahrt,<br />

die gleich mit Fellen genommen<br />

wird – bringt nur mäßige Erholung, bevor<br />

es rauf zum ersten Checkpoint am<br />

Schattberg-West geht.<br />

Böiger Wind, Schneefall und mi-<br />

TEXT: Klaus Höfler<br />

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