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Der Pilzfreund - Ausgabe 4

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Aus Pilze dem unter Verein der Lupe<br />

Spätestens Ende März heißt es „auf in die Auwälder“, besonders wenn dort viele Eschen stehen<br />

und große Weinbergschnecken kalkreichen Boden anzeigen. Zwischen Schlüsselblumen, Schneeglöckchen,<br />

Maiglöckchen, Bärlauch und Wildanemonen wachsen dort dann neben den beliebten<br />

Morcheln auch Morchelbecherlinge. Unter Sammlern sind sie oft nicht geschätzt, denn sie sind<br />

brüchig und riechen intensiv nach Chlor. Das ist natürlich zunächst wenig appetitlich. Aber der<br />

Chlorgeruch verschwindet beim Kochen oder Braten. Morchelbecherlinge sind festfleischig,<br />

angenehm im Biss und einfach köstliche Speisepilze.<br />

Geruch:<br />

Geschmack:<br />

Fruchtkörper:<br />

Fleisch:<br />

Stiel:<br />

Sporenfarbe:<br />

Vorkommen:<br />

Gattung:<br />

Stark chlorartig (nach Schwimmbad)<br />

Mild, unbedeutend<br />

2 - 20 cm Durchmesser, zuerst hell-braun bis gelblichbraun, später dunkelbraun<br />

mit verzweigten Adern oder Falten gegliedert, außen immer heller,<br />

becher- oder schüsselförmig mit aufgebogenem Rand, später fast flach<br />

Fest, brüchig, Außenschichtfleisch bräunlich, Innenschichtfleisch weißlich<br />

(wie Kinderschokoladeneier)<br />

Sehr kurzstielig bzw. nur angedeuteter Stiel mit Myzelgeflecht<br />

Weiß, transparent, farblos<br />

Auwälder, gerne bei Eschen, oft in Gesellschaft mit den Speisemorcheln,<br />

Folgezersetzer,<br />

Frühling (Mitte März bis Ende Mai regional variabel)<br />

Morcheln, Morchelartige<br />

Verwechslungsgefahr: Scheibchenlorchel (meist auf Laubholz), Schiefergrauer Becherling<br />

Die Scheibchenlorchel ist ebenfalls ein Speisepilz, wenn qualitativ auch nicht so gut. Ihr fehlt<br />

der Chlorgeruch, was ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal ist. Das gilt auch für den ungenießbaren<br />

Schiefergrauen Becherling, der zudem meist erst später im Jahr erscheint.<br />

Die wulstige, adrige Oberfläche innen ist neben<br />

dem Chlorgeruch ein typisches Merkmal.<br />

Die Außen- bzw. Unterseite ist cremefarben,<br />

wodurch optisch ein heller Becherrand entsteht.<br />

Morchelbecherlinge haben einen lediglich<br />

angedeuteten Stiel. Foto: Walter Bethge<br />

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