Der Pilzfreund - Ausgabe 4
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Pilzkunde<br />
Wie so oft gibt es auch hier Verwechslungsmöglichkeiten. Auf Kiefernzapfen<br />
wachsen ähnliche Arten, die Kiefernzapfen-Rüblinge. Auch kann man zur gleichen<br />
Jahreszeit den Fichtenzapfen-Helmling finden. Er hat im Gegensatz zum<br />
Fichtenzapfen-Rübling einen mehr glockigen Hut und riecht nach Chlor. Das<br />
gleiche Biotop bevorzugt der Mäuseschwanz-Rübling (Baeospora myosura).<br />
Dessen Haupterscheinungszeit liegt allerdings später, nur vereinzelt kann man<br />
ihn im Frühjahr finden.<br />
<strong>Der</strong> Märzschneckling ist schwer zu finden, er ist<br />
selten und gut getarnt. Foto: Hans Valda<br />
Mairitterlinge kann man gut am Mehlgeruch<br />
erkennen. Foto: Wolfgang Bachmeier<br />
Oft gesucht aber selten gefunden ist der Märzschneckling (Hygrophorus marzuolus),<br />
ein sehr geschätzter Pilz des Frühjahrs, der, wie der Name schon sagt,<br />
bereits im März kurz nach der Schneeschmelze gefunden werden kann. Man muss<br />
da allerdings schon genau hinsehen, versteckt er sich doch gern unter Nadelstreu<br />
hauptsächlich von Tannen in kalkreichen Gebieten. Er ist massiv, hat einen<br />
grauen, radialstreifigen Hut und die für die Wachsblättler typischen weit stehenden,<br />
wachsartigen Lamellen. Obwohl sehr schmackhaft, sollte man ihn schonen.<br />
<strong>Der</strong> meistgesuchte Speisepilz des Frühjahrs ist der Mairitterling (Calocybe<br />
gambosa). Ursprünglich nannte man ihn Georgs-Ritterling, weil er schon zum<br />
Namenstag des heiligen Georgs auftrat (23. April). <strong>Der</strong> Speisewert dieser Art<br />
wird unterschiedlich angegeben, von sehr gut bis minderwertig - wir mögen ihn<br />
gerne. Sein wichtigstes Erkennungsmerkmal ist der stark mehlartige Geruch,<br />
der spätestens beim Durchschneiden wahrnehmbar wird. Dieser Geruch gehört<br />
zu einer Geruchsreihe, die ineinander übergehende Gerüche beschreibt: Mehl-<br />
Gurke-Tran. <strong>Der</strong> Geschmack ist ebenso, verliert sich aber wie der Geruch beim<br />
Zubereiten. <strong>Der</strong> Mairitterling wächst in Wäldern, auf Wiesen und in Parks, oft<br />
gesellig und bevorzugt kalkhaltigen Boden. Er ist massiv, im Vergleich zum Hutfleisch<br />
sind die Lamellen sehr schmal. Er ist in allen Teilen weiß bis weißlich und<br />
verfärbt sich auch bei Verletzung nicht. Die Lamellen sind in allen Altersstufen<br />
weiß bis leicht gelblich und das Sporenpulver ist ebenfalls weiß.<br />
Hier gilt es auf Verwechslungsmöglichkeiten zu achten. Zur gleichen Zeit wächst<br />
der giftige Ziegelrote Rißpilz (Inocybe erubescens). Im Gegensatz zum Mairitterling<br />
hat er jedoch schmutzig erd-/tabakbraunes Sporenpulver, was die Lamellen<br />
beim Reifen braun färbt. <strong>Der</strong> anfangs weiße Pilz färbt bei Verletzung, Berührung<br />
und im Alter intensiv rot, was man beim Mairitterling niemals beobachten kann.<br />
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