Der Pilzfreund - Ausgabe 4
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Bäume im Portrait<br />
Als Pionierbaumart ist die Zitterpappel auf Kahlschlägen, Brachland,<br />
an Wegrändern und in lichten Wäldern zu finden. In der Forstwirtschaft<br />
wird die Espe besonders als „Vorwald“ auf einer Fläche, auf der im Schutz<br />
der Pappeln andere Bäume heranwachsen, oder Füllholz gepflanzt. Beim<br />
Boden ist sie nicht besonders anspruchsvoll, am besten wächst sie jedoch<br />
auf frischen bis feuchten, humushaltigen, nährstoffreichen lockeren<br />
Sand- und Lehmböden. Sie braucht viel Licht und ist trotz ihrer<br />
Pfahlwurzel sturmgefährdet. Ihre Krone ist dünn und nimmt mit zunehmendem<br />
Alter oft eine Kegelform an.<br />
Die rundlichen, teilweise herzförmigen Blätter der Zitterpappel sind<br />
grün-glänzend, die Unterseite ist hellgrün-matt. Sie haben 3 bis 10 cm<br />
Durchmesser und ihr Rand ist unregelmäßig, stumpf gezähnt. <strong>Der</strong> Blattstiel<br />
ist mit bis zu 6 cm Länge sehr lang.<br />
Die Zitterpappel ist zweihäusig, es gibt männliche und weibliche Bäume.<br />
Ihre Blütenstände erscheinen im März/April. Die männlichen Kätzchen<br />
sind 5-10 cm lang, bis 2 cm dick und weißlich-grau. Die Tragblätter sind<br />
zottig behaart, dunkel-schwarzbraun, die Staubblätter anfangs purpur,<br />
dann entfärbt. Die weiblichen Kätzchen sind 4 cm lang (zur Fruchtzeit<br />
länger) und haben ebenfalls behaarte Tragblätter.<br />
Die Rinde ist am Anfang glatt und grau, später<br />
eine dicke schwarz-graue, längsrissige Borke.<br />
Die Früchte erscheinen Ende Mai, es sind grünlich-braune schlanke Kapseln,<br />
die kleine gelbe runde, mit einem Haarschopf versehene Samen<br />
enthalten. Aufgrund ihrer großen Oberfläche sind die Samen vom Wind<br />
sehr weit zu verbreiten.<br />
Die Blätter sind im Frühjahr zunächst rot-braun<br />
und werden erst später grün.<br />
Folgende Speisepilze gehen gerne eine Symbiose<br />
mit der Espe ein. Es lohnt sich, in ihrer Nähe<br />
nach ihnen Ausschau zu halten:<br />
• Espenrotkappe<br />
• Austernseitling<br />
• Schwefelporling<br />
Die Blütenkätzchen erscheinen dick flauschig<br />
und werden bis zu 10 cm lang.<br />
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