Was sind unsere Spielregeln? - Kirchengemeinde Wiesenbronn
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Auch im Kirchenvorstand vollzieht sich Verständigung auf<br />
verschiedenen Ebenen (s.o.). Vordergründig <strong>sind</strong> fast alle Themen<br />
auf der Sachebene angesiedelt: Tagesordnungspunkte,<br />
Beschlüsse, Maßnahmen, Finanzen. Wenn es um Geld, um<br />
Termine oder um Gottesdienstfragen geht, geht es immer um<br />
die jeweilige Sache. Aber eben nicht nur.<br />
Doch näher besehen zeigt sich: Fast genauso oft schwingt die<br />
Gefühlsebene mit. Dann ist der Kopf beschäftigt. Aber der<br />
Bauch meldet sich auch zu Wort. Die Stimme zittert, die Hände<br />
werden feucht, das Herz klopft schneller – alles untrügliche<br />
Anzeichen dafür, dass wir auch emotional am Gespräch beteiligt<br />
<strong>sind</strong>.<br />
Schließlich kommt auch die Werteebene immer wieder mit ins<br />
Spiel. Tiefsitzende Überzeugungen, Glaubensmuster, Leitbilder<br />
<strong>sind</strong> gerade im Kirchenvorstand nicht selten anzutreffen. Sie<br />
können die Sachdiskussion immer wieder blockieren und die<br />
Emotionen hoch kochen lassen, wenn sie nicht bewusst gemacht<br />
werden. Andererseits ist ein Gespräch über Werte ausgesprochen<br />
heikel, weil es schnell an den Kern der Persönlichkeit<br />
geht und auf eine hohe Empfindlichkeit trifft.<br />
Alle Ebenen haben ihr Recht. Nur: zur Verständigung<br />
ist es notwendig, die beteiligten Ebenen klarzukriegen.<br />
Wo viele und starke Gefühle im Spiel <strong>sind</strong>, führt es nicht weiter,<br />
sie zu ignorieren. Sympathie und Antipathien, Angst oder<br />
Niedergeschlagenheit können und dürfen angesprochen<br />
werden. Sie <strong>sind</strong> womöglich wichtiger als die „Meinungsverschiedenheiten“<br />
in der Sache. Gefühle können nur ernst genommen<br />
werden, indem man zuhört, versteht, respektiert –<br />
sie lassen sich nicht durch Argumente verändern.<br />
Wo Grundüberzeugungen auf dem Spiel stehen, muss glaubhaft<br />
werden: Andere Meinungen <strong>sind</strong> kein Angriff auf die<br />
Person und ihre Lebensgeschichte. Unterschiedliche Überzeugungen<br />
<strong>sind</strong> – auch im Kirchenvorstand – normal und dürfen<br />
nebeneinander stehen bleiben. Werte von einzelnen werden<br />
von allen respektiert, wenn auch nicht von allen geteilt.<br />
Sachebene<br />
Gefühlsebene<br />
Werteebene<br />
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