Was sind unsere Spielregeln? - Kirchengemeinde Wiesenbronn
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eine entsprechende Erwartung durch andere – Hauptamtliche<br />
oder Gemeindemitglieder, die sie gewählt haben. Dagegen<br />
muss betont werden: Der Kirchenvorstand ist nicht der<br />
Mitarbeitendenpool der <strong>Kirchengemeinde</strong>. Seine Aufgabe ist in<br />
erster Linie die Gemeindeleitung. Unter diesem Vorzeichen ist<br />
er verantwortlich für das Gemeindeleben. Und dafür braucht<br />
er eine gehörige Portion „kybernetischer Kompetenz“. Dazu<br />
gehören insbesondere folgende Fähigkeiten:<br />
Wahrnehmen<br />
Der erste Schritt verantwortlicher Gemeindeleitung beginnt<br />
damit, das eigene Wahrnehmungsvermögen zu schulen. <strong>Was</strong><br />
ist dran in <strong>unsere</strong>r Gemeinde? Wo stehen wir gerade in der<br />
Entwicklung <strong>unsere</strong>r Gemeinde? Gibt es Trends, Schwerpunkte,<br />
neue Herausforderungen? Bewährt hat sich dafür das Instrument<br />
einer Gemeindeanalyse, bei der die sogenannten „harten<br />
Daten“, also die sichtbaren und statistisch erfassbaren Daten<br />
wie Altersaufbau, Angebotsprofil, Kasualien und Spendenaufkommen<br />
erfasst werden. Ergänzt wird diese Sicht durch die<br />
sogenannten „weichen Daten“, die die gemeindliche Wirklichkeit<br />
mitprägen, wie Potentiale (<strong>Was</strong> läuft bei uns gut? Wo<br />
haben wir <strong>unsere</strong> Stärken? Wo <strong>sind</strong> wir für andere attraktiv?),<br />
Geschichte (Seit wann gibt es uns? Wo kommen wir her? Welche<br />
Ereignisse oder Persönlichkeiten haben uns geprägt?) und<br />
leitende Bilder (Welches Bild haben wir von uns selbst? Wie<br />
wollen wir von anderen wahrgenommen werden? Welche<br />
Vorbilder prägen <strong>unsere</strong> Frömmigkeit?). Eine solche Analyse<br />
muss nicht immer nüchtern erstellt und ausgewertet werden.<br />
Sie kann – am besten während eines Kirchenvorstandstages<br />
oder eines Wochenendes – gemeinsam erstellt und ausgewertet<br />
werden. Methodisch eignen sich dafür auch ein Spaziergang<br />
durch die Gemeinde oder eine wertschätzende Erkundung,<br />
bei der die Inhalte in Erzählform beigesteuert werden<br />
können. Neben dem Wahrnehmen der gemeindlichen Realität<br />
hält sich ein Kirchenvorstand offen für „die großen Themen“,<br />
die auf landeskirchlicher Ebene oder im ökumenischen Spektrum<br />
angesiedelt <strong>sind</strong>. Dazu gehören volkskirchliche Entwicklungen<br />
und Trends sowie neue Projektideen, die immer wieder<br />
auf die Ebene der eigenen Ortsgemeinde umgesetzt und übertragen<br />
werden: <strong>Was</strong> hat das mit uns zu tun? Wo kommt das in<br />
<strong>unsere</strong>r Gemeinde vor? <strong>Was</strong> können wir damit anfangen?