Militaer_1_2017
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0 3 2 H E E R & M E H R<br />
GUT BEI PUSTE Im Stellungshaus Niederösterreich wird nicht nur die generelle<br />
Lungenfunktion untersucht. Jungen Rauchern wird die Gelegenheit geboten, in ein<br />
Atemluftana lysegerät zu blasen, um so zu zeigen, welche durch das Rauchen bedingten<br />
Giftstoffe in der Atemluft nachweisbar sind. Das Stellungshaus kooperiert in diesem<br />
Bereich mit der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse.<br />
können. Im Lauf der Jahre seien hier<br />
durchaus Veränderungen spürbar,<br />
wie der ärztliche Leiter des Hauses,<br />
Oberstarzt Gernot Baumgartner,<br />
erklärt: „Wie in der gesamten Bevölkerung<br />
haben auch bei den jungen<br />
Männern Allergien, Asthma und<br />
Neurodermitis zugenommen.“ Auch<br />
dass sich junge Männer weniger bewegen<br />
als früher und daher vermehrt<br />
zu Übergewicht neigen, sei eine der<br />
Auffälligkeiten, die sich im Lauf der<br />
Jahre gezeigt haben. Baumgarnter:<br />
„Das generelle Aufkommen von<br />
Computern und Bildschirmen<br />
korreliert mit dem Anstieg des<br />
Body Mass Index – nicht nur bei<br />
jungen Männern.“<br />
Eine der wichtigsten Reformen der<br />
Siebzigerjahre bedeutete die Einbindung<br />
einer psychologische Ebene, die<br />
„Das Heer wird jetzt viel positiver dargestellt.“<br />
Der 17-jährige SEBASTIAN<br />
RIEMER hat im Februar die<br />
Stellungsstraße in St. Pölten<br />
durchlaufen und ist tauglich.<br />
Militär Aktuell hat ihn zu seinen<br />
Erfahrungen und seinen<br />
Zukunftsplänen befragt.<br />
Welche Eindrücke haben die eineinhalb<br />
Tage im Stellungshaus hinterlassen?<br />
Mein Bruder, der bereits beim Heer war,<br />
hat mir die Abläufe vorher beschrieben,<br />
deshalb gab es für mich keine großen<br />
Überraschungen. Es läuft hier natürlich<br />
alles genau nach Vorschrift ab, doch<br />
weder mit zu viel noch mit zu wenig<br />
Enthusiasmus. Es hat alles gepasst. Dass<br />
ich mich ein Jahr freiwillig verpflichten<br />
werde, steht aber schon länger fest.<br />
Und daran wird sich auch jetzt nach<br />
der Stellung nichts ändern.<br />
Wie ist die Entscheidung für einen<br />
längeren Militärdienst als nötig<br />
zustande gekommen?<br />
Das Militär hat mich immer schon interessiert<br />
und dass ich einen Dienst für mein Land leisten<br />
will, spielt hier auch mit. Und natürlich<br />
ist die Bezahlung, die dann doch höher ist,<br />
als viele glauben, ein Faktor. Ich habe mich<br />
auch schon mit dem Gedanken gespielt,<br />
eine längerfristige Laufbahn beim Heer einzuschlagen.<br />
Es muss zwar nicht gleich die<br />
Militärakademie sein, aber eine zweijährige<br />
Verpflichtung mit Auslandseinsatz würde<br />
mich prinzipiell auch interessieren.<br />
Welche Waffengattungen stehen in<br />
der engeren Auswahl? Gab es jemals<br />
den klassischen Fliegerwunsch?<br />
Fliegen hat mich eigentlich nie gereizt.<br />
Mich würde eine Ausbildung zum Sanitäter<br />
grundsätzlich sehr interessieren. Ich<br />
will wissen, wie man Menschen helfen<br />
kann. Außerdem bin ich in diese Richtung<br />
vorbelastet, weil ich auch bei der<br />
Freiwilligen Feuerwehr bin. Ich denke<br />
mir, dass eine Sanitäterausbildung auch<br />
in der Zukunft hilfreich ist. Sie hilft mir<br />
im Alltag mehr als ein Pilotenschein.<br />
Inwiefern ist der Imagewandel des<br />
Heeres bei den Stellungspflichtigen<br />
angekommen?<br />
Der ist auf jeden Fall spürbar und auch<br />
bei uns angekommen. Das Heer wird<br />
jetzt generell viel positiver dargestellt.<br />
Auch die Betrachtung ist anders: Als<br />
mein Bruder bei der Stellung war, wurde<br />
der Grundwehrdienst wesentlich stärker<br />
als aufgezwungene Pflicht wahrgenommen<br />
– da war die Botschaft, dass man<br />
ihn halt machen muss. Jetzt schwingt<br />
da ein anderer Enthusiasmus mit. Auch<br />
wenn es darum geht, längerfristig beim<br />
Heer zu arbeiten.